Wenn der Amazon-Mitarbeiter anruft…
Der Anruf bei einer Nordburgenländerin schien von einer österreichischen Nummer zu kommen, der Gesprächspartner sprach aber nur Englisch. Das konnte er aber rasch damit erklären, dass er ein Mitarbeiter des Versandhändlers Amazon sei. Der Grund des Anrufs: Auf dem Amazon-Konto der Dame habe jemand versucht, eine größere Überweisung durchzuführen. Es sei daher wichtig, dieses Konto wieder stabil zu machen. Dazu müsse eine spezielle App heruntergeladen werden, mit der der Mann auf das Endgerät zugreifen könne. Das potenzielle Opfer ließ sich aber nicht lange an der Nase herumführen und beendete das Gespräch mit dem geschulten Anrufer mit dem Hinweis darauf, dass sie mit ihrem eigenen Computerexperten sprechen wolle.
Bei ihrem Bericht an die Konsumentenberater:innen der Arbeiterkammer Burgenland schilderte sie aber: „Erschreckend war, dass der Mann absolut glaubwürdig war. Er wusste auch auf kritische Fragen immer eine passende Antwort.“ Letztlich war es aber doch erkennbar, dass es keine gute Idee wäre, einem völlig Fremden einfach so die Kontrolle über den eigenen Computer zu überlassen.
„Leider erreichen uns derartige Nachrichten immer häufiger“, schildert AK-Konsumentenschützer Mag. Christian Koisser. Die Betroffene witterte den Betrug und ließen sich zu nichts hinreißen. Viele Opfer solcher Machenschaften scheuen aber den Weg an die Öffentlichkeit.
Doch wie kann man sich schützen, wie den Betrugsversuch erkennen? „Hier muss man mittlerweile leider schon richtig misstrauisch sein“, empfiehlt Koisser. Wichtig ist es, mit vertraulichen Daten knausrig zu sein. Passwörter oder TAN-Codes dürfen auf keinen Fall verschickt werden, und auf Webseiten sollte man sie nur eingeben, wenn man sicher ist, dass man es mit dem gewollten Vertragspartner zu tun hat.