PA AK und Volkshilfe: Schwerarbeitspension - Meilenstein für Beschäftigte in der Pflege
PA AK und Volkshilfe: Schwerarbeitspension - Meilenstein für Beschäftigte in der Pflege © AK Burgenland, AK Burgenland

Meilenstein für Beschäftigte in der Pflege

Die Pflege ist ein Zukunftsberuf. Schätzungen zufolge werden bis 2030 rund 51.000 Pflegekräfte benötigt. Der Bedarf wird durch die alternde Bevölkerung und die Pensionierungen bestehender Fachkräfte angetrieben. Vor allem letztere sollen von dem kürzlich von der Bundesregierung geänderten Zugang zur Schwerarbeitspension für Pflegekräfte ab 1. Jänner 2026 profitieren. „Damit kommen viele psychisch und physisch besonders belastete Pflegekräfte leichter in die Schwerarbeitspension. Außerdem wird durch die neue Regelung der Pflegeberuf auch deutlich attraktiver. Aus unserer Sicht ein Meilenstein auf dem Weg in die richtige Richtung“, sind sich AK-Präsident Gerhard Michalitsch und Volkshilfe-Präsidentin Verena Dunst einig.
Unregelmäßige Dienste, Stress, Arbeiten in der Nacht, besondere psychische Belastungen. Die Rede ist von den Frauen und Männern, die im Pflegebereich arbeiten. Österreichweit sind mehr als 138.000 Menschen in diesem Bereich tätig. Laut AK-Arbeitsklima-Index 2024 können sich nur 39 Prozent der burgenländischen Beschäftigten vorstellen, in diesem Beruf bis zum Pensionsantritt zu bleiben. 

Pflege ist schwere Arbeit, das beweisen nicht nur zahlreiche Studien. Gerade die mobile Versorgung der Bevölkerung darf dabei nicht außer Acht gelassen werden. Pflegekräfte im mobilen Setting arbeiten unter hohen körperlichen und psychischen Druck und bewältigen täglich im Durchschnitt zehn bis fünfzehn Klient:innenbesuche. Neben der anspruchsvollen pflegerischen Tätigkeit sind sie zusätzlich durch Verkehrs- und Witterungsbedingungen belastet, heißt es von der Volkshilfe Burgenland. „Die Aufnahme der Pflege in die Schwerarbeitsliste ist ein sehr bedeutender Schritt und ein starkes Zeichen der Wertschätzung für die tägliche Arbeit unserer Mitarbeiter:innen. Es freut mich, dass damit die besonderen Belastungen in der Pflege erstmals klar anerkannt werden. Damit diese Neuerung ihre volle Wirkung entfalten kann, wäre eine entsprechende Ausgestaltung der Reform ein wichtiger nächster Schritt“, betont Volkshilfe-Präsidentin Verena Dunst.

Auch für die Pflegedienstleiterin DGKP und Teamleiterin der Volkshilfe, Karin Csencsits, MA ist dieser Schritt ein deutliches und positives Signal an die Mitarbeiter:innen im pflegerischen Bereich.  „Gleichzeitig wird die Zukunft zeigen, dass eine differenzierte Betrachtung einzelner Berufsgruppen und Tätigkeitsfelder notwendig bleibt. Daher braucht es eine regelmäßige Evaluierung des Zugangs zur Schwerarbeitspension und eine individuelle Betrachtung aller Berufsgruppen, um den tatsächlichen Belastungen gerecht zu werde“, so Csencsits.

Die Kriterien für die Pflege-Schwerarbeitspension:

  • Pension ist mit frühesten 60 Jahren bei 45 Versicherungsjahren (540 Monate) und 10 Jahre (120 Monate) Schwerarbeit innerhalb der letzten 20 Jahre vor Antritt möglich
  • Regelung kann auch für Teilzeitbedienstete ab 20 Stunden gelten 
  • Alle Pflegeberufe sind anspruchsberechtigt sofern mindestens 50 Prozent Pflegetätigkeit ausgeübt wird, wie diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegekräfte, Pflegefachassistenz und Pflegeassistenz bzw. Ausbildungen, die diese Berufsbilder umfassen. Nicht umfasst sind Heimhilfen und Sanitäter:innen. Für sie gelten andere Regelungen.
  • Pflegekräfte müssen künftig nur noch 12 Tage Schwerarbeit statt bisher 15 Tage pro Monat leisten, damit der Monat als anrechenbarer Schwerarbeitsmonat gilt. Für alle Pflegekräfte, die nicht im Schichtdienst arbeiten, bleiben die 15 Tage bestehen.
  • Gültig ab 1. Jänner 2026
        

Diese neuen Kriterien erleichtern rund 9.000 burgenländischen Pflegekräften in stationärer und mobiler Pflege den Zugang zur Schwerarbeitspension deutlich. „Umgekehrt werden einige dennoch nicht diese Möglichkeit haben, in Schwerarbeitspension zu gehen. Da wird man in Zukunft noch nachbessern müssen“, fordert Michalitsch abschließend.

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