Hund und Katze
Hund und Katze © Bodza2, stock.adobe.com

Wenn die Tierversicherung nicht zahlt

Egal ob Hund, Katze oder Maus - Haustiere sind für viele Menschen eine wahre Bereicherung. Umso schlimmer ist es, wenn die meist vierbeinigen Mitbewohner erkranken oder verletzt werden. Zusätzlich können Besuche bei Tierärzten oder in Tierkliniken empfindlich teuer werden. Eine Versicherung, die wenigstens die finanziellen Belastungen, die ein krankes Haustier verursachen kann, deckt, scheint eine gute Idee zu sein. Dazu sind auch online Angebote zu finden. „Die Erfahrung einer Nordburgenländerin zeigt, dass eine derartige Absicherung auch unerfreulich verlaufen kann“, wissen die AK-Konsumentenschützer:innen aus der Beratung zu berichten.
Die Tierversicherung war schnell abgeschlossen. Ein paar Klicks und schon kam eine Polizze per E-Mail, auch die erste Jahresprämie in der Höhe von mehr als 500 Euro war schnell abgebucht. Nur wenige Monate später war die Hundebesitzerin aus dem Bezirk Eisenstadt mit einer Tierarztrechnung über mehr als 200 Euro konfrontiert. Doch genau dafür war sie ja abgesichert. Der Schaden wurde vereinbarungsgemäß gemeldet, die Rechnung eingereicht. Funkstille. Auch Urgenzen brachten nichts. Dann eine neuerliche Rechnung, die eigentlich gedeckt sein müsste. Doch wieder folgte keine Antwort. Dann – fast ein Jahr nach der Geltendmachung des Schadensfalls – kam eine Nachricht von der Versicherung. Wurde der Schadensfall endlich bearbeitet? Die Enttäuschung folgte prompt: Es handelte sich lediglich um die Vorschreibung der nächsten – saftig erhöhten – Jahresprämie.
Die enttäuschte Kundin wollte nun kündigen, doch hier setzte es einen weiteren Dämpfer: Die Versicherung wies darauf hin, dass die erstmalige Kündigung erst nach drei Jahren möglich sei.

Erst die Konsumentenschützer:innen der Arbeiterkammer Burgenland konnten schließlich durchsetzen, dass die Schadensfälle endlich bearbeitet, Deckungssummen ausbezahlt und eine sofortige Kündigung anerkannt wurde. „Die Versicherung rechtfertigte die fast ein Jahr dauernde Bearbeitungsdauer mit Überlastung, Erkrankungen und Fehlern in ihrem Computersystem. Eine Recherche auf Bewertungsplattformen zeigt aber, dass zahlreiche Kund:innen ebensolche Erfahrungen gemacht haben, wie die Nordburgenländerin. Ebenso wie diese, sind viele drauf und dran, aufzugeben, was der Versicherung enorme Summen ersparen kann“, erklärt der AK-Konsumentenschutzexperte Mag. Christian Koisser.

Eine Versicherung sollte nicht einfach rasch mit einem Klick abgeschlossen werden. Am Anfang steht die Überlegung, welcher drohende Schaden gedeckt sein soll. Dazu ist oft auch ein Blick in die Versicherungsbedingungen nötig. Koisser rät: „Und wenn man mit dem Vertragspartner noch keine Erfahrungen gemacht hat, ist eine kurze Recherche dringend zu empfehlen. Mit etwas Glück wird man dann vor einer Versicherung gewarnt, die ihre Schadensfälle nicht bearbeitet.“

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