AK-Präsident Gerhard Michalitsch.
AK-Präsident Gerhard Michalitsch. © Felder, AK

Saisonhoch bei der Arbeitslosigkeit

Trotz eines milden Februars liegt die Zahl der Arbeitslosen im Burgenland mit Ende Februar bei 10.006. Das sind rund 10.000 Menschen, die aktuell mit 55 % ihres letzten Einkommens das Auskommen finden müssen. Angesichts anhaltender Teuerung bedeutet das für viele Menschen enorme Probleme. „Die Inflation trifft Arbeitslose ungebremst. Hier von Kürzungen beim Arbeitslosengeld zu fantasieren, kommt einer Verhöhnung gleich“, kritisiert AK-Präsident Gerhard Michalitsch in Richtung ÖVP. 
Tatsächlich ist es so, dass auch ein Job in einer gutbezahlten Branche im Falle der Arbeitslosigkeit nicht vor der Armutsgefährdung schützt. In allen Branchen ist die durchschnittliche Arbeitslosenunterstützung unter der Artmutsgefährdungsschwelle. Und in einer solchen Situation fordert die ÖVP eine Reduktion der Nettoersatzrate auf 50 Prozent. Schon jetzt trifft die Inflation Arbeitslose ungebremst. „Was wir brauchen ist vielmehr eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes“, fordert AK-Arbeitsmarktexpertin Gabi Tremmel-Yakali. Eine Analyse des Momentum Instituts zeigt, dass 91 Prozent der Bezieher:innen von Arbeitslosengeld oder Notstandshilfe eine Unterstützung unter der Armutsgefährdungsschwelle (Grenze für 1-Personen-Haushalt) beziehen. 

Zu den aktuellen Arbeitsmarktzahlen im Burgenland: Die sogenannte Saisonarbeitslosigkeit lässt im Winter die Arbeitslosenzahlen im Burgenland traditionell steigen, in den Sommermonaten sinkt die Arbeitslosigkeit dafür stärker als im Österreichschnitt. Grund zur Entwarnung gibt es allerdings keinen. Denn vor allem die Auftragslage in der Bauwirtschaft und der massive Rückgang bei den offenen Stellen lässt bei der AK die Alarmglocken schrillen. Bei steigender Arbeitslosigkeit muss neben Konjunkturpaketen (Stichwort: geförderter Wohnbau) vor allem in die Qualifikation von Fachkräften investiert werden. „Zentral ist hier neben sogenannten technischen Klimaberufen auch der Care-Bereich“, erklärt Tremmel-Yakali. „Das heißt, es braucht bundesweit geförderte Ausbildungen im Pflege-, Gesundheits-, Sozial- und Bildungsbereich.“

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