Equal Pay Day am 5. November im Burgenland
Ab dem 5. November arbeiten burgenländische Frauen –statistisch gesehen –gratis. Zu diesem Zeitpunkt haben Männer bereits jenes Einkommen erreicht, wofür Frauen bis Jahresende noch arbeiten müssen. „Damit Frauen bei Löhnen und Gehältern nicht mehr durch die Finger schauen, braucht es Lohntransparenz. Arbeitnehmer:innen haben mit der EU-Richtlinie Lohntransparenz NEU ein mächtiges Instrument im Kampf um Chancengleichheit in der Hand“, betont AK-Präsident Gerhard Michalitsch.
Die EU-Richtlinie soll Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen sichtbar machen und gibt betroffenen Arbeitnehmer:innen die Möglichkeit, gegen Benachteiligung zu klagen. Arbeitgeber:innen müssen also für gerechte Bezahlung sorgen. „Die Lohntransparenz NEU bringt Frauen zu ihrem Recht auf faire Einkommen, denn Arbeitnehmer:innen können Lohngerechtigkeit einklagen und die Beweislast liegt bei den Arbeitgeber:innen“, erklärt AK-Expertin Mag.a Gabi Tremmel-Yakali.
Der Equal Pay Day markiert symbolisch die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern. Den Berechnungen nach fällt er heuer im Burgenland auf den 5. November. Frauen (49.350 Euro) verdienen im Burgenland 15,6 Prozent oder 9.099 Euro weniger als Männer (58.449 Euro). Frauen im Burgenland arbeiten also 57 Tage im Jahr gratis. Im Österreichvergleich liegt das Burgenland besser als der Österreichschnitt (16,6 Prozent) und nach Wien auf Platz zwei.
Um Aufmerksamkeit für das Thema zu bekommen, startet die AK Burgenland eine Mitmach-Aktion auf Social Media. Tremmel-Yakali abschließend: „Zielgruppe sind Arbeitnehmer:innen, um sie am Equal Pay Day darauf aufmerksam zu machen, dass sie ein Recht auf faire Bezahlung haben. Jede und jeder ist herzlich eingeladen, mit uns auf die Notwendigkeit von Lohntransparenz hinzuweisen“.