 
							Netzkosten: AK fordert sinnvolle Maßnahmen
AK-Präsident Michalitsch:„Vorreiter bei Erneuerbarer Energie dürfen nicht die Dummen sein!“
Die Netzgebühren treiben die Energiekosten in die Höhe. Spätestens mit der nächsten Abrechnung werden Strom und Gas teurer. Besonders betroffen sind Haushalte im Burgenland, da die Stromkosten hier am stärksten (+ 16 Prozent) und die Gaskosten am viertstärksten (+ 25 Prozent) im Österreichvergleich ansteigen werden. „Das Burgenland ist Vorreiter beim Ausbau der Erneuerbaren Energie. Damit geht auch ein notwendiger Ausbau der Netze einher, der bis 2040 53 Milliarden Euro kosten wird. Diese Kosten werden derzeit überwiegend auf Haushalte und Kleinverbraucher abgewälzt. Wir fordern, dass die Kosten gerechter aufgeteilt werden“, kritisiert AK-Präsident Gerhard Michalitsch.
Laut E-Control hat das zur Folge, dass die Stromnetzentgelte 2026 im Burgenland bei einem Haushalt, der 3.500 kWh Verbrauch hat, um 58,44 Euro pro Jahr steigen. Große gewerbliche Verbraucher zahlen geringere Netzkosten als Haushalte. Große Stromerzeuger ebenfalls, sie tragen derzeit nur 6 Prozent der gesamten Netzkosten. Nach Ansicht der AK sollten diese einen stärkeren Beitrag leisten. „Eine Steigerung des Anteils gewerblicher Großerzeuger auf 15 Prozent würde die kleinen Haushalte um 300 Millionen entlasten. Die Netzentgelte würden mit einem Schlag um 17 Prozent sinken“, rechnet Michalitsch vor.
Eine weitere Möglichkeit, die Ausbau- und damit die Netzkosten zu senken, sieht die AK in der Finanzierung. Die Maximalbelastung könnte durch einen Maßnahmenmix wie die Verlängerung der Abschreibungsdauer für Neuinvestitionen um weitere 20 Prozent gesenkt werden.
Außerdem schlägt die AK Burgenland eine solidarischere Verteilung der Netzkosten über die Netzebenen und auch regional vor, „damit die Vorreiter bei Erneuerbarer Energie nicht die Dummen sind. Mit dem Ausbau von Photovoltaik und Windstrom leistet das Burgenland nämlich einen großen Beitrag Österreichs zur Energieunabhängigkeit gegenüber Ländern wie Russland und anderen Diktatoren und zum Klimaschutz. Da wäre es nur fair, dass diese Leistungen auch von allen Bundesländern getragen werden“, so Michalitsch.
Da auch die Netzkosten für Gaskund:innen im Burgenland im kommenden Jahr um rund 100 Euro pro Jahr steigen werden, braucht es laut Arbeiterkammer auch hier Maßnahmen. Etwa eine definierte Netzkostenobergrenze sowie attraktive staatliche Förderungen für den Ausstieg von Gas, inklusive volle staatliche Vorfinanzierung für einkommensschwache Haushalte.
 
                                 
                                     
                                