
Auf Schritt und Tritt: AK-Präsident bei Deichmann
Der zweite Tag der Jobtour brachte AK-Präsident Gerhard Michalitsch in die Deichmann Filiale in Stoob Süd. Dort packte er fleißig mit an und verräumte gemeinsam mit den Mitarbeiter:innen unzählige Kartons und schlichtete die Regale. Es hieß: Sommerschuhe raus und Herbstkollektion rein. „Dieser Tag hat mir spannende Einblicke in die Handelsbranche ermöglicht. Bei gutem Betriebsklima haben wir Hand in Hand gearbeitet“, so Michalitsch.Deichmann ist als Tochterunternehmen der gleichnamigen Unternehmensgruppe aus Deuschland seit 1992 in Österreich vertreten, beschäftigt im Burgenland 49 Angestellte und fünf Lehrlinge und zählt in Österreich als größter Schuhverkäufer. Das Familienunternehmen wurde 1913 gegründet und ist inzwischen Europas größter Schuheinzelhändler. Deichmann blickt mit einem Umsatzplus von 6 Prozent in Österreich auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2024 zurück. Das Unternehmen konnte mit seinen Kollektionen die Kund:innen überzeugen und verkaufte 9,13 Mio. Paar Schuhe. „Das ist sehr erfreulich, daher ist es uns als Arbeiterkammer auch wichtig, dass die Kaufkraft weiterhin gestärkt wird um den Handel zu beleben – sonst drohen weitere Konsolidierungen des Handels, wie wir bereits in der Vergangenheit beobachten mussten.“, betont der AK-Präsident.
Ein allgemeiner Trend: Diese Herausforderungen könnten auch der Grund für die weniger gute Stimmung unter den Handelsangestellten im Burgenland sein. Laut Arbeitsklimaindex der AK schätzt der Großteil der Beschäftigten die wirtschaftliche Entwicklung zunehmend pessimistisch ein: Der entsprechende Wert ist von 2023 auf 2024 um fünf Punkte gesunken. Außerdem zeigt der Arbeitsklimaindex deutlich, dass Beschäftigte im Handel es nicht immer leicht haben, weil sie verstärkt Diskriminierung durch Kundin:innen ausgesetzt sind. Laut einer Befragung der zuständigen Gewerkschaft GPA hat fast jede/r zweite Beschäftigte im Laufe ihrer/seiner Tätigkeit bereits Gewalt erlebt, 40 Prozent der weiblichen Beschäftigten berichten über anzügliche oder diskriminierende Witze.
Der Arbeitsklimaindex zeigt aber auch, dass 36 Prozent der Beschäftigten– vor allem Frauen – im Handel mehr Stunden arbeiten würden. Michalitsch abschließend: „Wir fordern das Recht auf Vollzeit und ein Ende der Hetze gegen Teilzeit!“