Ältere Arbeitnehmerin sitzt beim Schreibtisch
Ältere Arbeitnehmerin sitzt beim Schreibtisch © shurkin_son , stock.adobe.com

Miese Performance bei Abfertigung NEU

Als die damalige schwarz-blaue Bundesregierung 2002 die Abfertigung NEU eingeführt hat, wurde den Arbeitnehmer:innen eine Verzinsung von 6 Prozent prognostiziert. Das versprochene Jahresgehalt sollte nach 38 Arbeitsjahren erreicht sein. 20 Jahre später zeigt sich die Realität: „Keine einzige Vorsorgekasse konnte 2022 positiv bilanzieren. Erhebliche Wertverluste sind die Folge. Für ein Jahresgehalt Abfertigung würde es mehr als 60 Beitragsjahre brauchen. Das ist in einem normalen Arbeitsleben gar nicht zu schaffen“, kritisiert AK-Vizepräsident Bernd Weiß.
Im ersten Halbjahr haben die betrieblichen Vorsorgekassen die Kontoinformationen für das Jahr 2022 versendet und mit einem ausgewiesenen Minus für Verärgerung gesorgt. Seitdem melden sich aufgebrachte Arbeitnehmer:innen bei der AK Burgenland. Betroffene berichten über Verluste von mehr als 1.000 Euro beim Veranlagungsergebnis innerhalb eines Jahres. „Man kann von einer miesen Performance bei der Abfertigung NEU sprechen. Im Durchschnitt aller acht Vorsorgekassen sackte das Veranlagungsergebnis um fast acht Prozent ab“, rechnet AK-Expertin Gabi Tremmel-Yakali vor.

Ein herber Schlag ins Gesicht der rund vier Millionen Arbeitnehmer:innen, die sich im System Abfertigung NEU befinden. Brauchte man im System Abfertigung ALT nur 25 Jahre, um ein Jahresgehalt an Abfertigung zu erzielen, dauert es jetzt mehr als doppelt so lange. Die Erträge für die Arbeitnehmer:innen werden außerdem durch hohe Verwaltungskosten geschmälert. Diese sind höher als die Verwaltung tatsächlich kostet. Das alles führt zu einer massiven Abwertung der Altersvorsorge auf dem Rücken der Arbeitnehmer:innen. AK-Vizepräsident Bernd Weiß fordert daher abschließend „die Senkung der Verwaltungskosten und die Erhöhung der Beitragszahlungen der Arbeitgeber auf mindestens 2,5 Prozent!“

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