Superreichtum
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Netzwerke der Macht: Vermögen fair verteilen

Vermögen ist in Österreich stark konzentriert. Im Eurozonen-Vergleich liegt Österreich auf Platz 1 der Ungleichverteilung. Die reichsten 5 Prozent der Haushalte besitzen 55 Prozent des Gesamtvermögens, Steuern zahlen sie aber kaum: Laut OECD-Vergleich sind es nur 1,4 Prozent. Hingegen zahlen Arbeitnehmer:innen und Konsument:innen 80 Prozent der gesamten Steuern und Abgaben. „Steuern finanzieren den Sozialstaat für alle, aber nicht alle tragen gleich viel dazu bei. Daher brauchen wir ein faires Steuersystem, dass auch Milliardäre und Konzerne in die Pflicht nimmt“, fordert AK-Präsident Gerhard Michalitsch im Vorfeld der hochkarätigen Diskussionsrunde in der AK Burgenland.
Möglichkeiten gibt es laut AK Burgenland genug: Eine vernünftig ausgestaltete Millionärssteuer und eine Steuer auf große Erbschaften und Schenkungen würden mehr als 5 Mrd. an Steuermittel bereitstellen. „Für die meisten Steuern und Abgaben der Unternehmen wird nur die Lohnsumme herangezogen, während die Wertschöpfung ignoriert wird. Betriebe mit vielen Beschäftigten leisten einen höheren Beitrag, während Konzerne mit wenig Arbeitnehmer:innen – wie Tech-Unternehmen – mit ihren hohen Gesamtgewinnen verhältnismäßig wenig Steuern zahlen. Es müsste die gesamte Wertschöpfung eines Unternehmens als Bemessungsgrundlage für Steuern herangezogen werden“, gibt Michalitsch zu bedenken. Außerdem sollte die Senkung der Körperschaftssteuer wieder rückgängig gemacht werden. Steuerhinterziehung, Lohn- und Sozialdumping sowie das Verschieben von Kosten zur öffentlichen Hand muss bekämpft und strenger bestraft werden.

„Viele Großkonzerne verschieben ihre Gewinne durch – teils legale – Steuertricks in Steuersümpfe innerhalb und außerhalb Europas. Österreich verliert dadurch Millionen an Steuermittel für Investitionen in den Sozialstaat, Wirtschaft und Umwelt“ kritisiert auch AK-Expertin Mag.a Gabi Tremmel-Yakali.

Eine neue Studie im Auftrag der AK Wien beschäftigt sich mit Superreichtum in Österreich und mit den Besonderheiten der Netzwerke des Überreichtums. Aufgezeigt werden dicht verbundene und stark verschachtelte Unternehmensstrukturen ebenso wie gesellschaftliche Probleme, die mit der starken Konzentration ökonomischer Macht einhergehen. Dazu gehört auch das Aushebeln der modernen Demokratie. 

Gemeinsam mit dem Studienautor Stephan Pühringer diskutiert Marlene Engelhorn erstmals in der AK Burgenland. Die Millionenerbin und Autorin ist auch Mitbegründerin der Initiative „taxmenow“. 

Termin: Donnerstag, 9. Oktober 2025, 18:00 Uhr
Ort: AK Eisenstadt, Großer Saal, Wiener Straße 7

Anmeldung unter interessenpolitik@akbgld.at

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