Konsumentenschützer Mag. Christian Koisser
© Roman Felder, AK Burgenland

Vom Preisschock zum richtungsweisenden Urteil für Häuslbauer

Überaus abwechslungsreich gestaltete sich die Arbeit der AK-Konsumentenschützer:innen 2023. Insgesamt wurden im Vorjahr 6.297 Anfragen beantwortet. Durch 323 Interventionen konnten den Rat- und Hilfesuchenden 116.760 Euro erspart werden. Der Großteil der Beratungen wurde im Energiebereich durchgeführt. Gefolgt von den Bereichen Finanzdienstleister, Telekomdienste, Reisen und Versicherungen. Die AK Burgenland macht auch sicher fürs Internet. Im Vorjahr wurden 4.500 Menschen in Workshops und Webinaren geschult.
Preiserhöhung, Mehrkosten, Tarifwirrwarr, Energierabatt, Strompreisbremse oder Wärmepreisdeckel. Die Anfragen von Energiekunden bei der Arbeiterkammer Burgenland erreichte im Vorjahr den vierstelligen Bereich. Jede fünfte Anfrage betraf Strom- oder Gasversorgung. „Die burgenländischen Konsument:innen hatten im Vorjahr heftige Teuerungen zu verdauen. Als AK haben wir uns sehr bemüht, die Interessen der Energiekund:innen zu vertreten – auch in direkter Zusammenarbeit mit der Burgenland Energie“, betont AK-Präsident Gerhard Michalitsch und meint weiter: „Die Landesregierung hat hier mit dem Wärmepreisdeckel für Entlastung gesorgt. Was aber weiter fehlt, sind sinnvolle Maßnahmen der Bundesregierung!“

Für großen Ärger sorgte auch das holprige Fördersystem für die Errichtung von Photovoltaik-Anlagen. Die wenigen so genannten Fördercalls waren jeweils nach knapp einer Minute vorbei und zahlreiche Personen schauten durch die Finger. Die Arbeiterkammer Burgenland forderte mit Beschluss der Vollversammlung, dass dieses aufwändige und ineffiziente Fördersystem durch eine einfache Umsatzsteuerbefreiung ersetzt werden soll. Erfreulich: Tatsächlich sind nun seit 1. Jänner 2024 PV-Anlagen von der Umsatzsteuer befreit.

2023 gelang es den AK-Konsumentenschützer:innen auch ein richtungsweisendes Urteil zu erkämpfen. Ein Fertigteilhaus-Unternehmen wollte im Nachhinein zusätzlich zum vereinbarten Preis einen fünfstelligen Betrag kassieren, weil alles teurer geworden sei. Der Betrag wurde eingeklagt, doch das Gericht entschied im Sinne der Häuslbauer.  „Im Rahmen des Verfahrens stellte sich ein Detail als wichtig heraus: Kunden sind gut beraten, wenn sie bei Vertragsabschluss darauf achten, dass Fixpreis auch Fixpreis bleibt. Denn nur zu gerne weichen Unternehmen dies mit verschiedenen Floskeln auf“, erklärt der Leiter der AK-Konsumentenschutzabteilung, Mag. Christian Koisser.

Im Bereich Mobilfunkanbieter, Finanzdienstleister oder Reisen gab es 2023 einiges zu tun. Die AK-Konsumentenschützer:innen halfen sowohl „gestrandeten“ Urlaubern bei nicht durchgeführten Flügen als auch bei undurchsichtigen Mobilfunkverträgen.

Unaufhaltsam ist der Trend, dass sich das Konsumentengeschäft zusehends ins Internet verlagert. Missglückte Reisebuchungen, voreilige Bestellungen, Ärger bei Rücksendungen, Ärger mit Fakeshops und Probleme bei der Abwicklung von Gewährleistungsansprüchen sind hier an der Tagesordnung. Die Arbeiterkammer Burgenland wendet daher auch Geld und Energie auf, die Nutzer von Mobiltelefonen, PCs und Laptops fit für Geschäfte in der digitalen Welt zu machen. „In Fortführung der Zusammenarbeit mit der Plattform saferinternet.at wurden an 64 Schulen und Erwachsenenbildungseinrichtungen Workshops abgehalten. Dabei profitierten mehr als 3.000 Schüler:innen von den wertvollen Tipps der Expert:innen. Zusätzlich wurden an 20 Dienstag-Abenden im Rahmen von Webinaren mehr als 1.500 Teilnehmer:innen im Umgang mit den Vorteilen und Gefahren der Internetnutzung geschult“, fasst Konsumentenschützer Koisser zusammen.

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