Homeoffice
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Homeoffice weiter im Wachstum – doch psychische Belastung steigt ebenfalls

Nicht nur die Beschäftigten im Homeoffice werden mehr, auch die Belastungen am Arbeitsplatz können - wenn nicht dagegen gesteuert wird - zunehmen. Das besagt die SORA-Studie zum Thema Homeoffice, welche die AK Burgenland in Auftrag gegeben hat. AK-Präsident Gerhard Michalitsch fordert deshalb: „Homeoffice muss für Arbeitnehmer:innen auf jeden Fall weiter freiwillig bleiben. Auch der Versicherungsschutz im Homeoffice darf nicht aufgeweicht, sondern sollte weiter ausgeweitet werden. Angesichts steigender Betriebskosten sollte man außerdem die steuerfreie Homeoffice-Entschädigung entsprechend erhöhen.“

STUDIE

Homeoffice im Burgenland

Beschäftigte im Homeoffice waren bis zur Corona-Pandemie im Burgenland eher spärlich gesät. Doch durch diesen plötzlichen und drastischen Anstieg an Arbeitnehmer:innen im Homeoffice hatte das Folgen sowohl für die psychische Gesundheit als auch die Wertschöpfung im Burgenland. Die AK Burgenland wollte dieser Entwicklung nachgehen und beauftragte das SORA-Institut unter Geschäftsführer Günther Ogris, sich sowohl diesen Trend genauer anzuschauen als auch einen Blick in die Zukunft zu werfen. Laut Studie war der Peak an Homeofficenutzung im Lockdown-Jahr 2020 mit 29 Prozent, danach ging dieser wieder leicht zurück. Momentan geht man davon aus, dass die Homeoffice-Nutzung bis 2027 nochmal um bis zu 8 Prozent wachsen wird – das sind in etwa 4.000 zusätzliche Homeoffice-Nutzer:innen. Grund dafür sind die immer besseren technischen und organisatorischen Voraussetzungen für die Arbeit im Homeoffice, besonders in wissensintensiven Branchen sowie in der Unternehmensverwaltung.

Doch nicht nur die Zahl der Homeoffice-Nutzer:innen steigt, auch die psychische Belastung der Arbeitnehmer:innen wird laut Studie weiter zunehmen. So berichten Beschäftigte, dass bereits existierende Belastungen sich weiter verschlechterten. Arbeitnehmer:innen sahen außerdem eine Verschlechterung in Sachen Kommunikation im Betrieb (39%) und Einsamkeit/Isolation am Arbeitsplatz im Homeoffice (36%). Diese Verschlechterung der Kommunikation hatte außerdem negative Folgen für die psychische Gesundheit der Arbeitnehmer:innen – das waren im Studienjahr 2021 rund 14.000 arbeitende Menschen im Burgenland. Weitere psychische Belastungen waren laut Arbeitnehmer:innen außerdem ständiger Arbeitsdruck ohne Möglichkeit, einmal Verschnaufen zu können, Unterbrechung der Freizeit durch berufliche Verpflichtungen sowie der ständige Wechsel der Arbeitsabläufe und -anforderungen.

Man kann also sehen, dass Homeoffice Fluch und Segen gleichzeitig ist. „Es ist wichtig Begleitmaßnahmen einzuführen, um negative Effekte durch die Umstellung in der Kommunikation zu verhindern. Das gilt sowohl für Betriebe, die ihre Homeofficepraktiken aus Zeiten der Pandemie beibehalten wollen als auch für jene, die über eine Ausweitung nachdenken“, führt AK-Expertin Mag.a Gabi Tremmel-Yakali aus. Werden hingegen keine Maßnahmen zur Verbesserung gesetzt, dann schätzt SORA, dass sich die Zahl der Beschäftigten, die im Homeoffice unter psychischen Zusatzbelastungen leiden bis 2027 auf bis zu 1.500 erhöhen könnte.

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