
Ansteckende Viruserkrankung kostete Kellnerin den Job
Arbeitgeber entließ Kellnerin nach Krankmeldung: Der Vorwurf: Vortäuschung eines Krankenstandes, um einen nicht genehmigten Urlaub zu erzwingen. Die Arbeitnehmer:in aus Ungarn suchte Hilfe bei AK-Regionalstelle in Oberwart. Die AK-Juristin Mag.a Tanja Weingrill nahm sich des Falles an und kämpfte bis zur letzten Instanz. Nach mehr als zwei Jahren Streit vor Gericht, kann sich die Betroffene nun über ein rechtskräftiges Urteil freuen.Die Kellnerin ließ sich diesen ungerechtfertigten Vorwurf nicht gefallen und kam in die Rechtsberatung der Arbeiterkammer in Oberwart. Da eine außergerichtliche Lösung nicht möglich war, brachte sie mit Unterstützung der Arbeiterkammer Klage bei Gericht ein. AK-Rechtsexpertin Weingrill: „Im Verfahren zeigte sich, dass der Vorwurf ihres ehemaligen Arbeitgebers unrichtig war. Die Frau konnte beweisen, dass sie an einer hochansteckenden Virusinfektion erkrankt und nachweislich arbeitsunfähig war.
Das Erstgericht gab der Arbeitnehmerin recht und verurteilte den Arbeitgeber zur Bezahlung von über 9.000 Euro“.
Obwohl vom Erstgericht festgestellt wurde, dass kein Entlassungsgrund vorlag und die Entlassung somit ungerechtfertigt war, akzeptierte ihr ehemaliger Arbeitgeber die Entscheidung des Erstgerichts nicht und erhob gegen dieses Urteil Berufung an das Oberlandesgericht Wien. Was ihm jedoch nichts brachte, denn auch dieses Verfahren hat die Kellnerin mit Unterstützung der Arbeiterkammer Burgenland gewonnen. Nach einem zwei Jahre andauernden Rechtsstreit kann sich die betroffene Kellnerin nun über ein rechtskräftiges Urteil freuen. Bedauerlicherweise muss nunmehr sogar Exekution geführt werden.
„Es braucht viel Mut und einen langen Atem, um sich einem so langwierigen und teuren Rechtsstreit zu stellen. Und genau in solchen Fällen stehen wir mit unserer Expertise und unserem AK Rechtsschutz unterstützend zu Seite“, bestätigt AK-Arbeitsrechtsexpertin Tanja Weingrill abschließend.