Pendler
Pendler:innenaktion © AK Burgenland, AK Burgenland

AK-ÖGB-vida-Pendler:innenaktion

Das Pendeln ist im Burgenland ein fixer Bestandteil des Arbeitslebens, der Geld und Zeit in Anspruch nimmt. „In Zeiten der Teuerung wird es für Arbeitnehmer:innen, die auf das Auto angewiesen sind, immer belastender. Es braucht daher mehr Unterstützung für Pendler:innen“, fordern AK-Präsident Gerhard Michalitsch und ÖGB- sowie vida-Landesvorsitzender Erich Mauersics. Mit einer Aktionswoche wollen AK, ÖGB und vida auf die Situation aufmerksam machen. Gestartet wurde mit einer Verteilaktion an Bahnhöfen und Park & Ride-Anlagen. Betroffene können bei einer Pendler:innenumfrage ihre Meinung und ihre Wünsche äußern.  Heuer wird erstmals auch vor Berufsschulen verteilt und damit ein Fokus auf die Jugendmobiliät gelegt. Junge Arbeitnehmer:innen möchten mobil sein und zum Klimaschutz beitragen. Außerdem wird auf Parkplätzen großer Firmen informiert. 
Denn ein großer Teil der burgenländischen Pendler:innen fährt täglich mit dem Auto zur Arbeit, weil es gar keine oder keine passende Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmittel gibt. Gefordert wird von den Arbeitnehmer:innenvertretern daher die Verbesserung der Verkehrsanbindung der Betriebe an den öffentlichen Verkehr. „Das bedeutet einen Gewinn für alle: eine Kostenersparnis für die Mitarbeiter:innen, aber auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz“, erklärt AK-Präsident Michalitsch. 

Laut einer österreichweiten Studie im Auftrag der Arbeiterkammer ist rund die Hälfte der größeren Betriebe ab 50 Mitarbeiter:innen im Burgenland gut an das öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen. Rund ein Drittel der Betriebe hat zumindest einen Basisanschluss – das ist meistens eine regionale Bushaltestelle mit niedrigem Takt in mittlerer Entfernung. Rund 12 Prozent dieser größeren Betriebe sind bisher gar nicht an den öffentlichen Verkehr angeschlossen. 

Einer dieser Betriebe ist (noch) die Becom in Hochstraß. „Mit dem Bus ist die Firma nur schwer erreichbar. Das Auto ist für den Großteil der Belegschaft unverzichtbar“, erklären die beiden Betriebsratsvorsitzenden Stephan Kulmann und Hermine Supper-Schlögl. Was sich jetzt ändern wird, denn die Betriebsrät:innen konnten sich in die Planungsarbeiten der Verkehrsbetriebe Burgenland einbringen. Den Verkehrsplanern wurde eine Liste mit den Wohnorten und Arbeitszeiten übergeben, die dann in die Planung einfließen konnten. Danach wurde unter den Mitarbeiter:innen eine Online-Umfrage durchgeführt und jetzt ist hier in unmittelbarer Nähe zum Betrieb eine eigene Bushaltestelle für die neue Buslinie B14 von Oberwart nach Eisenstadt geplant. „Das Beispiel zeigt, dass Belegschaftsvertreter:innen im Betrieb für viele Bereiche wichtig sind: Die Erhebung der Betriebsrät:innen hat zu diesem geplanten neuen Verkehrsanschluss für die rund 350 Kolleg:innen geführt. Das ist eine Win-Win-Situation für Unternehmen und Beschäftigte“, freut sich ÖGB-Landesvorsitzender Erich Mauersics. Starttermin der Linie soll September 2023 sein. „Als Betriebsrat begrüßen wir diese Entwicklung. Dadurch wird Mitarbeiter:innen, die entlang dieser Hauptverkehrsverbindung wohnen (ca. 11 Prozent der Belegschaft), künftig eine Alternative zum Auto angeboten. Speziell junge Lehrlinge, die noch keinen Führerschein besitzen, werden davon ebenfalls profitieren können“, so Kulman und Supper-Schlögl.

Von den 139.000 erwerbstätigen Burgenländer:innen sind rund 103.000 Pendler:innen– davon pendeln rund 51.000 innerhalb des Burgenlands und rund 52.000 in ein anderes Bundesland. 22 Prozent tun dies mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Der Großteil nutzt den Privat-PKW. Durchschnittlich fahren sie dabei 27 km oder 32 Minuten in eine Richtung – also 54 km und 64 Minuten pro Arbeitstag. Umgekehrt pendeln rund 65.000 Menschen ins Burgenland ein, um hier zu arbeiten.

Pendler:innen, die auf das Auto angewiesen sind, sind von hohen Treibstoffkosten betroffen. Die Treibstoffe sind rund 14 Prozent höher als noch vor einem Jahr. Die Arbeitnehmer:innenvertreter fordern mehr Unterstützung für Pendler:innen über die bisherige Erhöhung der Pendlerpauschale hinaus. „Was es braucht, ist eine gerechte Pendlerpauschale, denn hohe Einkommensbezieher:innen können weiterhin mehr Pendlerpauschale bekommen als Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen.  Das ist ungerecht und gehört endlich geändert“, fordern Michalitsch und Mauersics.

Mit der Pendler:innenaktion starten AK, ÖGB und vida auch eine Pendler:innenumfrage, bei der Betroffene mitteilen können, was sie aus ihrer Sicht brauchen. Die Ergebnisse werden zu Forderungen zusammengefasst und an die Zuständigen übergeben. Unter den Umfrageteilnehmer:innen gibt es – neben Sachpreisen – auch ein Klimaticket zu gewinnen. 

Umfrage und Gewinnspiel

Mitmachen und mit etwas Glück ein Klimaticket gewinnen!

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