Leistungsbilanz

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Bild teilen Bilanz 2024 © AK Burgenland, AK Burgenland

Bilanz: AK-Konsumentenschutz 2024

Durch mehr als 5.000 telefonische, persönliche und schriftliche Beratungen und 476 Interventionen konnten die Konsumentenschutz-Expert:innen der AK Burgenland fast 181.0000 Euro für burgenländische Konsument:innen erkämpfen. Das ist um 64.000 Euro mehr als 2023. Die meisten Probleme traten bei Gewährleistungen, bei Telekomdiensten und im Energiebereich auf. „Wir hatten im letzten Jahr gerade im Handel, abseits vom Lebensmittelhandel, einige große Insolvenzen. Die Frage, was mit Gutscheinen und Anzahlungen passiert, hat auch die AK-Konsumentenschützer:innen sehr beschäftigt“, betont AK-Präsident Gerhard Michalitsch.
Im Vorjahr drückte bei burgenländischen Konsument:innen gleich an mehreren Stellen der Schuh. „Die hohen Preissteigerungen erschwerten Anschaffungen, Insolvenzen zogen vielen zusätzlich den Nerv. Und die üblichen unseriösen Internet-Anbieter machten den Internet-Einkauf auch nicht leichter“, fasst AK-Konsumentenschützer Mag. Christian Koisser zusammen.

Problemfeld Insolvenzen
Vorauszahlungen, Anzahlungen und Gutscheine – damit haben zahlreiche Burgenländer:innen im Vorjahr viel Geld verloren. Durch diese Vorausleistungen tragen die Zahlenden nämlich das volle Risiko für alles, was danach passiert. Und solche Risiken haben sich leider im Vorjahr mehrfach verwirklicht. Die Möbel- und Dekorations-Kette Depot war insolvent, viele Betroffene meldeten sich wegen ihrer über Nacht quasi wertlos gewordenen Gutscheine bei den Konsumentenschützer:innen. Ebenso erging es Käufer:innen von Erlebnisgutscheinen der Firma Jollydays. Wenn die Partnerfirmen von Jollydays noch kein Geld erhalten hatten, schauten die Konsument:innen durch die Finger. Und schließlich traf es immens viele Kund:innen des Möbelhändlers Kika/Leiner. Hier waren natürlich auch zahlreiche Gutschein-Käufer:innen betroffen, doch der Schwerpunkt lag bei Personen, die ihre Küchen, Wohnzimmereinrichtungen oder andere Möbelstücke angezahlt oder sogar vollständig bezahlt hatten. Viele Betroffene erlitten dadurch Verluste von tausenden Euro.

„Schon in der Vergangenheit haben Insolvenzen von Reisebüros, Tankstellenketten und auch Supermarktketten gezeigt, dass Gutscheine oder andere Formen von Vorauszahlungen keine gute Idee sind, doch das Jahr 2024 verursachte in dieser Hinsicht besonders große Schäden bei Konsument:innen“, gibt Koisser zu bedenken.

Energiebereich: Nach der Ruhe kommt die Preissteigerung
Die dramatische Situation im Energiebereich flaute im Jahr 2024 zwar etwas ab. Ganz zur Ruhe kommt der Energiebereich aus der Sicht des Konsumentenschutzes jedoch nicht. Schon mit Ende 2024 waren wieder deutliche Preiserhöhungen fix, schon alleine durch die Tatsache, dass die sogenannte Strompreisbremse nicht mehr verlängert wurde, dass also Energiekund:innen in Zukunft den vollen Preis zahlen müssen. Und auch der Ausbau der Versorgungsnetze wird in erster Linie den Konsument:innen aufgebürdet, die Netzkosten sind massiv gestiegen. 

Anfragen zu Telekomdiensten gehörten auch im Jahr 2024 zu den häufigsten
Dabei ging es um Kosten, unerwünschte Abos, Probleme bei der Kündigung oder um die Qualität der Leistung. Das Dauerthema Servicepauschale wird derzeit in Muster- und Verbandsverfahren von den Gerichten abgehandelt, neue Verträge beinhalten diese aus der Sicht des Konsumentenschutzes rechtswidrige Pauschale nicht mehr.

Internetkriminalität
Ordentlich rund ging es auch wieder im Internet. Der Trend, dass sich die Geschäftstätigkeit immer mehr in diesen Bereich verlagert, hielt an. Damit einher ging aber auch die Tendenz, dass immer mehr und bessere Betrugsversuche stattfinden. Bei Betrügern wird es für die Konsumentenschützer:innen schwer, hier muss meist zu einer Anzeige bei der Polizei geraten werden, die Fälle kann man auch bei der Stelle für Internetkriminalität im Bundeskriminalamt melden. „Die Arbeiterkammer Burgenland legt den Schwerpunkt daher weiter auf Information und Warnungen. Dies geschieht einerseits in sozialen Medien und durch zahlreiche Aussendungen. Andererseits wird versucht, mit Hilfe der Plattform saferinternet.at möglichst viel Kompetenz in diesem Bereich zu verbreiten“, erklärt Koisser.

Die gemeinsame Webinarreihe erreichte knapp 2.600 Teilnehmer:innen, wobei zwei Mal die Anmeldebeschränkungen von 500 Teilnehmer:innen gesprengt wurden. Insgesamt 43 Schulen und Erwachsenenbildungseinrichtungen haben zu Workshops angefragt. Diese Zusammenarbeit wird auch 2025 fortgesetzt.

Im Jahr 2024 hatten die Konsumentenschützer:innen der Arbeiterkammer Burgenland 5.508 Anfragen zu beantworten. 4.303 telefonisch, 183 persönlich und 557 schriftlich. Dabei wurden in 476 Interventionsschritten 180.839,24 Euro für Konsument:innen erstritten. 

„Die Zahlen beweisen es: Unsere Mitglieder brauchen uns. Mehr denn je, jeden Tag. Unsere Expert:innen kümmern sich um alle Belange, oft ist die erstrittene Summe nicht groß, manchmal nur ein paar Euro. Manchmal reicht eine Beratung. Für unsere Expert:innen ist jeder Fall gleich wichtig. Gut, dass es uns gibt, denn wenn wir uns für unsere Mitglieder nicht das erkämpfen, was ihnen zusteht, dann macht das niemand“, so AK-Präsident Michalitsch abschließend.

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