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Große Nachfrage nach Insolvenz-Soforthilfe
Die Insolvenzen im Burgenland sind um 69 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Laut den AK-Insolvenzexpert:innen sind bis jetzt 889 Arbeitnehmer:innen davon betroffen. Im Vergleichszeitraum sind das um 50 Prozent mehr als 2023. Schnelle Hilfe bekommen betroffene Arbeitnehmer:innen beim Insolvenz-Soforthilfefonds der AK Burgenland. Die Anträge sind im Vergleichszeitraum zum Vorjahr um mehr als 50 Prozent gestiegen. Bis Ende September 2024 wurden bereits 97 Anträge und 197.400 Euro netto an Soforthilfe gewährt „Damit liegen wir bereits jetzt über der Gesamtanzahl der Anträge des Vorjahres. Für uns ein Beweis, dass unsere Mitglieder diese schnelle Hilfe brauchen. Mit dem Soforthilfefonds wollen wir rasch und unbürokratisch jenen Betroffenen helfen, die aufgrund der Teuerung schon mit einem fehlenden Monatslohn bzw. -gehalt Probleme haben, die laufenden Rechnungen zu bezahlen, wenn ihre Firma insolvent ist“, erklärt AK-Präsident Gerhard Michalitsch.Insgesamt wurden im Vorjahr 78 Anträge in der Höhe von insgesamt 102.380 Euro gewährt. Bis Ende September 2023 waren es 47 Anträge. „Die Insolvenzsoforthilfe wurde von uns in der Teuerungskrise deutlich erhöht und leichter zugänglich gemacht. Wir gewähren diese, damit die Betroffenen, die unverschuldet in Not geraten sind, ihre laufenden Kosten wie Kredite, Energiekosten etc. begleichen können“, so AK-Präsident Michalitsch.
Die Förderhöhe hängt von offenen Ansprüchen ab und beträgt grundsätzlich:
- die Höhe des Netto-Insolvenzentgelts, maximal jedoch 600 Euro netto, wenn an Insolvenzentgelt für laufenden/s Lohn/Gehalt insgesamt maximal 1.700 Euro netto aushaftet,
- 1.200 Euro netto, wenn an Insolvenzentgelt für laufenden/s Lohn/Gehalt insgesamt mehr als 1.700 Euro netto maximal aber 3.300 Euro netto aushaftet,
- 2.300 Euro netto, wenn an Insolvenzentgelt für laufenden/s Lohn/Gehalt insgesamt mehr als 3.300 Euro netto aushaftet.
Für die Gewährung der Soforthilfe müssen gewisse Voraussetzungen erfüllt werden. Diese werden vom Team des AK-Insolvenzrechts geprüft.
Voraussetzungen:
- die Mitgliedschaft bei der Arbeiterkammer Burgenland,
- das Aushaften von zumindest einem Monatslohn/-gehalt, das Vorliegen von Lohn- und Gehaltsabrechnungen über die offenen Ansprüche, zumindest einer repräsentativen Lohn- und Gehaltsabrechnung aus den letzten 6 Monaten des Arbeitsverhältnisses zum insolventen Arbeitgeber
- dass die offenen Forderungen gegenüber dem insolventen Arbeitgeber bzw. die IEF-Service GmbH nicht gepfändet, verpfändet oder abgetreten waren bzw. sind,
- dass die Beantragung von Insolvenzentgelt bei der IEF-Service GmbH in Verfahren, die im Burgenland eröffnet wurden, durch den ISA Burgenland erfolgt und
- dass die/der Antragstellerin/Antragsteller bei Antragstellung eine Abtretungserklärung ihrer/seiner Ansprüche gegen die IEF-Service GmbH in der Höhe der Insolvenz-Soforthilfe an die Arbeiterkammer Burgenland unterschreibt.