AK-Präsident Michalitsch im Gespräch mit Arbeitnehmern beim Maibaumaufstellen.
AK-Präsident Michalitsch im Gespräch mit Arbeitnehmern beim Maibaumaufstellen. © Felder, AK

Tag der Arbeit: Arbeitsbelastung steigt!

Der 1. Mai gilt seit mehr als 100 Jahren als Tag der Arbeit. Die AK Burgenland nimmt den Tag zum Anlass, nahe beim Mitglied zu sein. An drei Tagen und drei Standorten (Neudörfl, Neutal und Großpetersdorf) wurden Maibäume aufgestellt und die Arbeitnehmer:innen zum Feiern und Plaudern eingeladen. Dabei gab es auch Gelegenheit, über die Herausforderungen zu sprechen, die Arbeitnehmer:innen derzeit zu bewältigen haben. „Das ist einerseits die hohe Teuerung und andererseits die immer größer werdende Arbeitsbelastung. Also es braucht ein Einkommen, von dem man sein Leben gut gestalten kann. Und wir müssen die Abwärtsspirale stoppen, die wir derzeit bei Arbeitsklima und Arbeitsbelastungen sehen“, fordert AK-Präsident Gerhard Michalitsch anlässlich des Tages der Arbeit.
Die Arbeitsbelastungen haben sich in den letzten Jahren vervielfacht – sowohl physisch als auch psychisch. Immer mehr Arbeit wird auf immer weniger Menschen verteilt. Steigender Arbeitsdruck und gesundheitlich belastende Arbeitsbedingungen und die schlechte Vereinbarkeit von Beruf und Familie lassen Arbeitnehmer:innen daran zweifeln, dass sie bis zum Pensionsalter in ihren aktuellen Berufen bleiben können. Laut Statistik Austria leisteten im Vorjahr Beschäftigte in Österreich 
47 Millionen Mehr- und Überstunden ohne dafür Geld oder Zeitausgleich bekommen zu haben. All diese Faktoren führen dazu, dass die Arbeitszufriedenheit auch im Burgenland einen historischen Tiefstand erreicht hat.

Dazu kommen noch die finanziellen Sorgen. Aufgrund der Teuerung fürchten viele Arbeitnehmer:innen, dass sie sich mit dem was sie verdienen, ihr Leben nicht mehr leisten können. Laut Arbeitsklimaindex geben 60 Prozent der Vollzeitbeschäftigten im Burgenland an, sie kämen mit ihrem Einkommen gerade noch oder gar nicht aus. „Das Rezept gegen die Teuerung ist heute noch dasselbe wie vor einem Jahr: Wir brauchen endlich preissenkende Maßnahmen und keine Einmalzahlungen! Und es braucht Einkommenssteigerungen über die Teuerung hinaus. Inflationsabgeltung plus einen Teil des Produktionszuwachses. Die Gewerkschaften haben da wirklich sehr gute Abschlüsse gemacht. Das zeigt, wie wichtig die Gewerkschaften sind“, betont Michalitsch.

Neben höheren Gehältern braucht es laut AK Burgenland aber auch eine Reform der Arbeitszeit. Die Produktivität pro Arbeitsstunde in Österreich hat sich seit 1977 verdoppelt, während die gesetzliche Normalarbeitszeit gleichgeblieben ist. Michalitsch abschließend: „Ob diese Produktivitätsgewinne nun in ein höheres Einkommen oder in eine geringere Arbeitszeit investiert wird, ist eine politische Entscheidung und kann auch von Branche zu Branche unterschiedlich beurteilt werden. Was wir ablehnen ist, dass diese - von Arbeitnehmer:innen - erwirtschafteten Zuwächse in Vermögen von einigen Wenigen fließt, wie es in den letzten Jahren geschehen ist. Da braucht es endlich mehr Maßnahmen der Politik gegen die Ungleichverteilung der Vermögen in Österreich!“

Beim Maibaumaufstellen am Parkplatz von Walstead Leykam in Neudörfl, beim BFI in Großpetersdorf und beim Technologiezentrum Neutal lud die AK Burgenland zu Freibier, Würstel und Getränke. In gemütlicher Atmosphäre wurde mit den Beschäftigten der umliegenden Firmen in der Pause, nach Dienstschluss oder beim Schichtwechsel geplaudert, diskutiert und der Tag der Arbeit gefeiert.

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