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Reicher als reich oder mehr für alle?

Fünf Prozent der österreichischen Haushalte besitzen 50 Prozent des gesamten Vermögens. Und die Reichen werden immer reicher. Alle sieben Jahre verdoppelt sich das Vermögen der Milliard:innen in Österreich. „Gleichzeitg brauchen wir mehr Investitionen in Klimaschutz, Kinderbetreuung, Bildung, Pflege und Gesundheit. Die Einnahmen aus Vermögenssteuern könnte genau für diese Investitionen verwendet werden und so mehr Wohlstand und ein besseres Leben für alle schaffen“, fordert AK-Präsident Gerhard Michalitsch.
Die Fußgängerzone in Eisenstadt war heute Schauplatz einer gemeinsamen Aktion von Attac und der AK-Burgenland, bei der das Vermögen der österreichischen Milliardär:innen vermessen wurde. Die reichsten 100 Österreicher:innen besitzen rund 210 Milliarden Euro. Das sind rund 11,1 Prozent des gesamten Nettovermögens aller heimischen Haushalte. Noch nie gab es so viele Milliardär:innen in Österreich. Es sind 51. „Mit dieser extrem ungleichen Verteilung und Konzentration von Vermögen geht auch die Konzentration von Macht und Einfluss einher. Das gefährdet nachweislich unsere Demokratie“, kritisiert AK-Expertin Mag.a Gabi Tremmel-Yakali.

Gleichzeitig gibt es für die Gesellschaft große Herausforderungen zu bewältigen. Es braucht dringend mehr Investitionen in den Sozialstaat. Daher haben Attac und AK bei der Aktion in Eisenstadt auch bei den Passant:innen nachgefragt, wofür zusätzliche Steuereinnahmen verwendet werden sollten. Das Ergebnis: Die Burgenländer:innen würden mit den Einnahmen aus Vermögenssteuern die Kinderarmut abschaffen, die Pflege absichern und die Gesundheitsversorgung ausbauen.

„Die Vermögenskonzentration in Österreich ist wesentlich höher als in anderen westeuropäischen Ländern. Attac-Berechnungen zeigen, dass sich das Vermögen österreichischer Milliardär:innen alle sieben Jahre verdoppelt. Ein wesentlicher Grund dafür sind die niedrigen vermögensbezogenen Steuern", erklärt Brigitte Weber, Sprecherin Attac Burgenland. „Dies zu ändern ist eine wesentliche Voraussetzung, um unseren Sozialstaat aufrechterhalten zu können.“