Männer töten
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„Männer töten“ – Lesung und Gespräch in der AK-Bücherei

Jede dritte Frau in Österreich ist von körperlicher und/oder sexueller Gewalt betroffen, eine untragbar hohe Zahl an Frauenmorden stellt Jahr für Jahr einen neuen traurigen Rekord auf. Das Jahr 2023 endete mit 26 Femiziden. Heuer haben Männer in den ersten 57 Tagen des Jahres sieben Frauen getötet. „Ein unhaltbarer Zustand, der Handeln auf allen Ebenen erfordert“, kritisiert AK-Präsident Gerhard Michalitsch anlässlich des internationalen Frauentages am 8. März. 
Fünf Femizide binnen 24 Stunden, darunter auch ein 13-jähriges Mädchen. Das noch junge Jahr 2024 weist bereits eine sehr traurige Bilanz auf. Bisher starben bereits sieben Frauen. Im Vorjahr waren es 26, außerdem hat es 51 Mordversuche bzw. Fälle schwerer Gewalt an Frauen gegeben. „In Österreich haben tödliche Gewalttaten an Frauen in den letzten Jahren massiv zugenommen. Gewaltschutz und Unterstützungsleistungen sind allerdings nicht dementsprechend ausgebaut worden. Vielmehr wurden Kürzungen durchgeführt. Auf eine Beraterin in einer Präventionsstelle kommen in Österreich mittlerweile mehr als 300 von Gewalt betroffene Frauen“, kritisiert AK-Expertin Mag.a Gabi Tremmel-Yakali.

Die AK Burgenland fordert die Bundesregierung daher auf, mehr Geld für Gewaltschutz zur Verfügung zu stellen und alle im Gewaltschutz tätigen Organisationen an einen Tisch zu bringen. Aufklärungsarbeit und Kampagne gegen Gewalt und gegen frauenverachtendes Verhalten im häuslichen und öffentlichen Bereich sowie am Arbeitsplatz müssen dringend verstärkt werden. Außerdem fordert die AK eine Joboffensive in der Gewaltprävention durch personelle Aufstockung in allen Gewaltschutzorganisationen und Finanzierung durch die öffentliche Hand. Tremmel-Yakali: „Würde die Bundesregierung endlich die geforderten 250 Millionen Euro jährlich zur Verfügung stellen, könnten damit auch 3.000 zusätzliche Vollarbeitsplätze in der Gewaltprävention geschaffen werden!“

 „Anlässlich des internationalen Frauentages wollen wir genauer hinsehen, zuhören und über verschiedene Möglichkeiten an Wegen aus Gewaltbeziehungen reden - gemeinsam mit der Autorin Eva Reisinger und der Journalistin Yvonne Widler bei unserer Lesung mit anschließender Diskussion“, erklärt Mag.a Julia Gsertz, Leiterin der AK-Bücherei Eisenstadt.

Bei der Lesung der AK-Burgenland liest Eva Reisinger aus ihrem Buch wird von den „Männer töten“. Yvonne Widler – Autorin des Buches „Heimat bist du toter Töchter“ – beschäftigt sich in ihrer Arbeit seit vielen Jahren mit Femiziden und spricht mit dem Publikum darüber. Dienstag, 12. März 2024, 19 Uhr in der AK-Bücherei Eisenstadt. Information und Anmeldung unter 02682/740-3163 oder buecherei@akbgld.at

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