Internationaler Kammertag
Die Delegation der AK Burgenland mit der Spitze der Arbeitnehmerkammer Bremen, (v.l.) Peer Rosenthal (Hauptgeschäftsführer der AK Bremen), AK-Präsident Gerhard Michalitsch, AK-Direktor Thomas Lehner, Peter Kruse (Präsident der AK Bremen), AK-Abteilungsleiterin Claudia Kreiner-Ebinger und AK-Referent Reinhard Huber. © Arbeiterkammer, Arbeiterkammer

AK Burgenland beim Internationalen Kammertag: Gemeinsam die Veränderung gestalten!

Alle zwei Jahre treffen sich die gesetzlichen Interessensvertretungen der Arbeitnehmer:innen zu einer internationalen Konferenz – pandemiebedingt fand der Internationale Kammertag (IAKT) jedoch zuletzt vor vier Jahren statt. Bei der diesjährigen Konferenz in Bremen war auch eine kleine Delegation der AK Burgenland dabei, an der Spitze mit AK-Präsident Gerhard Michalitsch und AK-Direktor Mag. Thomas Lehner. Dabei geht es um einen Austausch über aktuelle Herausforderungen, erklärt AK-Präsident Michalitsch: „Arbeiterkammern gibt es außer in allen österreichischen Bundesländern noch in den deutschen Bundesländern Saarland und Bremen sowie in Luxemburg. Wir wissen aus der Erfahrung, dass die Arbeiterkammern überall vor ähnlichen Herausforderungen stehen, aber teils sehr unterschiedliche Lösungen finden. Daher ist es wichtig, sich regelmäßig auszutauschen und voneinander zu lernen.“ Der aktuelle IAKT beschäftigte sich mit den Themen „Arbeitsmarkt und Transformation“, „Demokratie und ökonomische Ungleichheit“ und „Qualifizierung und Weiterbildung“. 
Eine besondere Herausforderung in allen Ländern ist die Veränderung des Arbeitsmarkts durch Digitalisierung, CO2-Vermeidung und den Wandel der Bevölkerungsstruktur, erklärt AK-Präsident Michalitsch und bringt ein Beispiel: „Sowohl in Wien-Aspern, im ehemaligen Opel-Werk mit 300 Jobs, als auch im Saarland lässt Stellantis die Produktion von Autoteilen auslaufen – das könnte auch Auswirkungen auf Autozulieferer in anderen Bundesländern haben. Als Arbeiterkammern vertreten wir Hand in Hand mit den Gewerkschaften bei diesem Strukturwandel die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Unser Ziel ist es, dass bei diesem Wandel niemand auf der Strecke bleibt!“, so Michalitsch. Um den Wandel zu gestalten, gibt es in den Ländern unterschiedliche Projekte: In Bremen wurde etwa auf Initiative der dortigen „Arbeitnehmerkammer“ eine Landesstrategie beschlossen, um Frauen in höherqualifizierte und umfangreichere Beschäftigung zu bringen. Im Burgenland hat die AK im Rahmen der AK-Digitalisierungsoffensive insgesamt 3,4 Millionen Euro in fünf Jahren in die Hand genommen, um die Arbeitnehmer:innen zu Digitalisierungsgewinner:innen zu machen. 

Dennoch herrscht am Arbeitsmarkt eine scheinbar skurrile Situation vor, erklärt der AK-Präsident: „Die Arbeiterkammern beobachten in unseren Ländern, dass es durch den Strukturwandel gleichzeitig zu einer höheren Arbeitslosigkeit und einen Fachkräftebedarf gekommen ist, was auch von aktuellen Studien belegt wird. Um das zu verhindern braucht es mehr Qualifizierungsmaßnahmen und ein besseres Recht auf Weiterbildung, damit Arbeitnehmer:innen jene Jobs besetzen können, die benötigt werden.“ Die Arbeiterkammern haben beim IAKT festgestellt, dass Österreich dabei teils weiter ist als Deutschland und Luxemburg – es aber weiterhin großen Handlungsbedarf gebe. „Es braucht sowohl von der öffentlichen Hand als auch von den Unternehmen mehr Einsatz für Aus- und Weiterbildung in den Betrieben – da sie sich von der Lehrlingsausbildung immer mehr verabschieden. Eine aktuelle Untersuchung der Arbeiterkammer zeigt, dass der Anteil der Unternehmen an den Schulungskosten zwischen 2009 und 2018 von 41 auf 31 Prozent gesunken ist. AK und ÖGB fordern deshalb ein neues Qualifizierungsgeld, das mit einem Rechtsanspruch allen über 25 Jahren eine existenzsichernde Weiterbildung ermöglichen soll. Es braucht aber auch mehr Mitbestimmung im Betrieb, damit die Arbeitnehmer:innen das Angebot auch nutzen können!“, so Michalitsch abschließend. 

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