© Felder, AK Burgenland

AK Burgenland lud zum Fachdialog zum Thema Fachkräftebedarf in Österreich

Der sogenannte Fachkräftemangel ist in den letzten Jahren als Kampfbegriff der Arbeitgeber:innen missbraucht worden. Was steckt dahinter? Wie kommt es zum Fachkräftebedarf, wo fehlen Fachkräfte und warum? All diesen Fragen will die AK Burgenland im Zuge eines Themenschwerpunktes im kommenden Jahr nachgehen. Dafür trafen sich schon jetzt Expert:innen aus dem Bildungs- und Arbeitsmarktbereich, um sich im Zuge eines Fachdialoges zum Thema auszutauschen. „Als Arbeitnehmer:innenvertretung dürfen wir nicht zulassen, dass es in der Diskussion nur um das Generieren billiger Arbeitskräfte geht. Wir wollen den Blick dafür schärfen, in welchen gesellschaftlich relevanten Bereichen wir mehr gute Arbeitsplätze brauchen, ebenso wie wir jene Kolleg:innen bestmöglich begleiten wollen, deren Arbeitsumfeld sich in absehbarer Zeit fundamental ändern wird. Daran werden wir im kommenden Jahr auf verschiedenen Ebenen arbeiten“, betont AK-Präsident Gerhard Michalitsch.

In der Diskussion und Zahlenanalyse wurde rasch klar, dass es sich zu einem großen Teil um einen selbstverschuldeten Fachkräftebedarf handelt. Denn immer weniger Arbeitgeber:innen bilden selbst Lehrlinge aus. In den 1980er Jahren waren im Burgenland bis zu 5.280 Lehrlinge pro Jahr in den Betrieben in Ausbildung, im vergangenen Jahr nur mehr 2.557. Ganze Branchen, wie etwa die Gastronomie, wurden auf billige Arbeitskräfte aus dem Ausland ausgerichtet. Schlechte Bezahlung und widrige Arbeitsbedingungen haben diese Branchen zusätzlich unattraktiv für heimische Fachkräfte gemacht. „Es sind auch die Arbeitgeber:innen, die sich gegen Arbeitszeitverkürzungen sperren, wo sie notwendig wären und damit z.B. in der Pflege dafür sorgen, dass ein Viertel der Mitarbeiter:innen so ausbrennen, dass sie den Beruf wechseln wollen“, kritisiert Präsident Michalitsch.

In weiteren Schritten will die AK Burgenland 2025 die Ursachen genau analysieren. Denn die Tatsachen stehen bereits fest: Die Arbeitswelt altert und die Erwerbspersonen sinken. Betriebe ziehen sich aus der betrieblichen Aus- und Weiterbildung zurück und die Digitalisierung sowie der sozial-ökologische Umbau müssen ebenfalls berücksichtig werden. Für die AK Burgenland ist klar, dass es umfangreiche Konzepte braucht.


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