AK-Präsident Gerhard Michalitsch im Gespräch.
AK-Präsident Gerhard Michalitsch im Gespräch. © AK Burgenland, Felder

Betriebliche Pensionen in der Krise: Mehrheit mit Kürzungen von bis zu 15 Prozent

Die AK Burgenland warnte schon einige Male davor, dass private Pensionsmodelle teuer und krisenanfällig seien. Laut Medienberichten hatten die privaten Pensionskassen nun 2022 das zweitschlechteste Jahr ihrer Veranlagungsgeschichte mit einer negativen Performance von 9,67 %. Der Interessensverband PEKABE hat berechnet, dass die Mehrheit der rund eine Million Menschen mit privater Zusatzpension nun eine Kürzung ihrer privaten Pensionsleistung von bis zu 15 % hinnehmen müssen. „Dieses Krisenjahr 2022 zeigt einmal mehr, dass kapitalgedeckte Privatpensionen eine schlechte Alternative zu den gesetzlichen Pensionskassen sind: Wenn es am Weltmarkt unruhig wird, dann werden Privatpensionen herumgewirbelt, während das gesetzliche Pensionssystem auf Kurs bleibt!“, meint AK-Präsident Gerhard Michalitsch. Zum Glück gebe es eine zu den kapitalgedeckten Pensionsvarianten eine Alternative im gesetzlichen Pensionssystem, so die AK.
AK-Sozialpolitikexpertin Mag. Brigitte Ohr erklärt: „Wer seine Pension erhöhen will, findet in der Höherversicherung zur gesetzlichen Pensionsversicherung viele Vorteile gegenüber kapitalgedeckten Pensionsvarianten: Sie ist flexibel, vom Staat geschützt und großteils steuerfrei. Die Höherversicherung ist ein Zusatzbetrag, den Versicherte zur gesetzlichen Pension erwerben kann, um sie aufzubessern. Arbeitnehmer:innen können Summe und Einzahlung frei wählen ohne Mindestbetrag, je nachdem wieviel Geld Sie gerade haben. Gedeckelt ist die Einzahlung pro Jahr aber mit dem Doppelten der Höchstbeitragsgrundlage, im Jahr 2022 sind das 11.700 Euro. Es kann auch wieder unkompliziert beendet werden, wenn jemand das nicht mehr möchte“, schildert Ohr. Wer beispielsweise mit 40 Jahren 1.100 Euro einmalig einzahlt, erhält mit 65 rund 135 Euro mehr an jährlicher Pension. Die Einzahlung hat sich daher in wenigen Jahren gerechnet –es sind auch monatliche Einzahlungen möglich.

Die Beträge, die in die Höherversicherung eingezahlt werden, sind durch die Ausfallshaftung des Staates geschützt, dies ist ein weiterer Unterschied zu privaten Vorsorgen und daher äußerst sicher. Auch steuerlich ist dieses System sehr günstig: 75% des zusätzlich erworbenen Betrages sind bei Erhalt der gesetzlichen Pension steuerfrei, die restlichen 25% wird mit der übrigen Pension versteuert. AK-Präsident Michalitsch fordert daher: „Die gesetzliche Pension ist ein sicheres System, das seit Jahrzehnten funktioniert. Die steuerliche Absetzbarkeit sollte jedoch wiedereingeführt werden um sie noch attraktiver zu machen!“

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