
Ein „typischer Fall“ von Unterenlohnung
Ein Elektriker aus Ungarn wurde monatelang in einem nordburgenländischen Betrieb unterentlohnt. Ein Rechtsexperte der AK Burgenland nahm sich seines Falles an und erkämpfte für den Facharbeiter fast 3.000 Euro. „Dieser Fall ist leider nur ein Beispiel aus der Praxis, wonach Facharbeiter aus dem benachbarten Ausland zwar für qualifizierte Tätigkeiten herangezogen aber nicht korrekt, sondern unterkollektivvertraglich entlohnt werden. Der zu geringe Lohn wirkt sich dann auch negativ auf andere Ansprüche wie Überstundenentgelt, die Sonderzahlungen oder eine Urlaubsersatzleistung aus“, erklärt Mag. Martin Sugetich.„Dies ist ein typischer Fall der Unterentlohnung eines Facharbeiters aus dem benachbarten Ausland. Einerseits wird der Facharbeiterbedarf beklagt und man bedient sich qualifizierter Arbeitnehmer:innen aus dem Ausland. Andererseits wird diese Facharbeit aber zu gering entlohnt. Und sobald die Arbeitnehmer:innen feststellen, dass sie unterentlohnt werden und sich an uns wenden, wird in vielen Fällen das Dienstverhältnis wieder gelöst. Die unterkollektivvertragliche Entlohnung versucht man oftmals damit zu rechtfertigen, dass die Arbeitnehmer:innen nicht den ´fachlichen Erwartungen´ entsprochen hätten“, kritisiert AK-Präsident Gerhard Michalitsch.