Mann liest einen Brief und ist sehr verwundert.
Mann liest einen Brief und ist sehr verwundert. © fizkes, stock.adobe.com

Ein „typischer Fall“ von Unterenlohnung

Ein Elektriker aus Ungarn wurde monatelang in einem nordburgenländischen Betrieb unterentlohnt. Ein Rechtsexperte der AK Burgenland nahm sich seines Falles an und erkämpfte für den Facharbeiter fast 3.000 Euro. „Dieser Fall ist leider nur ein Beispiel aus der Praxis, wonach Facharbeiter aus dem benachbarten Ausland zwar für qualifizierte Tätigkeiten herangezogen aber nicht korrekt, sondern unterkollektivvertraglich entlohnt werden. Der zu geringe Lohn wirkt sich dann auch negativ auf andere Ansprüche wie Überstundenentgelt, die Sonderzahlungen oder eine Urlaubsersatzleistung aus“, erklärt Mag. Martin Sugetich.
Ein ungarischer Elektriker arbeitete über 8 Monate bei einem Elektrobetrieb im Nordburgenland. Der Arbeiter verfügte über eine in Österreich anerkannte Berufsausbildung als Elektriker und war auch als solcher eingesetzt. Entlohnt wurde er jedoch nur wie ein Helfer, was eine monatliche Lohndifferenz in Höhe von rund 330 Euro brutto ergab. Aufgrund des zu niedrigen Lohnes wurden in Folge auch zu wenig an Sonderzahlungen und Urlaubsersatzleistung abgerechnet und bezahlt. Hinzu kamen noch fehlende Zulagen wie beispielsweise die Montage- und Entfernungszulagen sowie Überstundenentgelt. In Summe wurden dem Arbeiter 2.940 Euro brutto vorenthalten. Auch die Meldung an die ÖGK fiel mit einer zu geringen Beitragsgrundlage falsch aus, sodass dieser Sozialversicherungsbeiträge entgingen.

„Dies ist ein typischer Fall der Unterentlohnung eines Facharbeiters aus dem benachbarten Ausland. Einerseits wird der Facharbeiterbedarf beklagt und man bedient sich qualifizierter Arbeitnehmer:innen aus dem Ausland. Andererseits wird diese Facharbeit aber zu gering entlohnt. Und sobald die Arbeitnehmer:innen feststellen, dass sie unterentlohnt werden und sich an uns wenden, wird in vielen Fällen das Dienstverhältnis wieder gelöst. Die unterkollektivvertragliche Entlohnung versucht man oftmals damit zu rechtfertigen, dass die Arbeitnehmer:innen nicht den ´fachlichen Erwartungen´ entsprochen hätten“, kritisiert AK-Präsident Gerhard Michalitsch. 

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