Equal Pension Day: AK fordert Maßnahmen schon im Erwerbsleben
Frauen haben nicht nur beim Einkommen das Nachsehen, sondern auch bei der Pension. Während die durchschnittliche Pension von burgenländischen Männern 2.276 Euro beträgt, liegt sie bei Frauen bei nur 1.344 Euro. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Unterschied nur minimal um 2 Tage oder 0,5 Prozent verringert. „Politik und Betriebe müssen dafür sorgen, dass ein Arbeiten bis zur Pension möglich ist. Das und eine bessere Anrechnung der Kindererziehungszeiten wären wichtige Schritte für eine höhere Pensionsleistung für Frauen“, fordert AK-Präsident Gerhard Michalitsch.
Gründe für die Schlechterstellung von Frauen sind die Hürden, mit denen sie bereits im Erwerbsleben konfrontiert sind: lange Teilzeitphasen, niedrigere Einkommen oder Unterbrechungen aufgrund von Kindererziehungs- und Pflegezeiten. Zudem stemmen Frauen den Großteil der unbezahlten Care-Arbeit in der Familie. „Schon jetzt geht rund jede dritte Frau nicht direkt von ihrem Job in die Pension. Auch deshalb, weil Unternehmen oft keine Jobs für Ältere anbieten“, kritisiert AK-Expertin Mag.a Gabi Tremmel-Yakali und erklärt weiter: „Es gibt vom AMS beauftragte Studien, die belegen, dass Menschen über 50 und Langzeitarbeitslose seltener zu Vorstellungsgesprächen eingeladen werden als jüngere Bewerber:innen. Die mit heuer begonnene schrittweise Anhebung des Frauenpensionsalters wird die Situation für Frauen nochmals erschweren."
Was es laut AK Burgenland an Maßnahmen auf Bundesebene braucht, sind eine bessere Bewertung der Kindererziehungs- und Pflegekarenzzeiten, flächendeckende Kinderbetreuung, einen Rechtsanspruch auf einen Arbeitsplatz mit gesunder Vollzeit sowie alternsgerechte Arbeitsbedingungen.
Im Österreich-Vergleich liegt das Burgenland beim Equal Pension Day mit einem Pensionsunterschied von 41 Prozent oder 932 Euro knapp über dem Österreichschnitt von 40,1 Prozent und hinter Wien, Kärnten und Niederösterreich an vierter Stelle.