3 junge Frauen als Krankenschwestern
3 junge Frauen als Krankenschwestern © Kurhan, stock.adobe.com

Gesundheitsberufe: Reformzug rollt nur langsam!

Mehr Kompetenzen für Gesundheitsberufe seit der Pandemie und zwei Pflegepakete in den letzten beiden Jahren: Das ist das Resümee für die Beschäftigten der Gesundheitsberufe. „Der Zug zu Reformen hat zwar Fahrt aufgenommen, jedoch noch nicht schnell genug“, stellt AK-Präsident Gerhard Michalitsch fest. Die Arbeiterkammer Burgenland fordert daher erneut von der Bundesregierung, endlich mehr Maßnahmen, um bestmögliche Arbeits- und Rahmenbedingungen für die Beschäftigten im Gesundheitsbereich zu gewährleisten.
Seit Jahren wird über die Kosten der Gesundheitsversorgung medial debattiert, Patient:innen warten oftmals lange auf einen Termin beim Kassenarzt, Kranke müssen geduldig sein. Doch wer hält das System, das seit der Pandemie noch mehr belastet wurde, am Laufen: die Beschäftigten im Gesundheitsbereich.

Die wertvolle und äußerst wichtige Tätigkeit in Gesundheitsberufen ist spätestens seit der Pandemie ins Licht der Öffentlichkeit gelangt. Österreichweit sehen sich rund vier von zehn Angehörigen der Gesundheitsberufe durch psychische und physisch belastende und aufreibende Arbeit stark belastet. Das zeigt erneut die IFES-Studie im Auftrag der Arbeiterkammer Burgenland. 

Das Arbeiten mit Patient:innen ist eine höchst verantwortungsvolle Tätigkeit, österreichweit ist der Arbeitsdruck seit der Pandemie aber kontinuierlich angestiegen. 
Im Vergleich zu anderen Bundesländern bleibt das Burgenland von der Sperre von Akutbetten in Krankenhäusern verschont, nicht zuletzt durch viele Reformen, die sichtlich Früchte tragen. 

Dennoch gibt es viele Maßnahmen auf Bundesebene, die seit Jahren ausstehen. „Seit Einführung des Pflegestipendiums fordern wir dessen Ausdehnung auf Fachhochschulebene, da ab Herbstsemester 2024 die dreijährige Pflegeausbildung nur mehr auf FH-Ebene angeboten wird. Dem ist die Bundesregierung noch immer nicht nachgekommen“, führt AK-Präsident Michalitsch aus. Wichtig sind unter anderem gute Rahmenbedingungen für Vereinbarkeit für Familie und Beruf für diese Berufsgruppe, da die Arbeitnehmer:innen in diesen Berufen überwiegend weiblich sind. So gibt es 87 Prozent weibliche Pflegekräfte im Burgenland z.B. bis zu 100 Prozent weibliche Beschäftigte in der Ergotherapie.   

Die Arbeiterkammer Burgenland fordert erneut: „Es braucht dringend noch mehr Maßnahmen, um alle Gesundheitsberufe nicht nur auszubilden, sondern auch in diesen höchst anspruchsvollen Berufen halten zu können! Daher benötigt es verstärkten Arbeitnehmer:innenschutz, mehr Maßnahmen für alternsgerechtes Arbeiten und endlich praxistauglichen Zugang zur Schwerarbeitspension!“ fordert AK-Burgenland Präsident Gerhard Michalitsch. 

Als Interessenvertretung der Gesundheitsberufe fordert die AK-Burgenland daher: 

- Praxistauglicher Zugang zur Schwerarbeitspension für Gesundheitsberufe
- Unverzüglicher Zugang zum Pflegestipendium für die Pflegeausbildung an der Fachhochschule (spätestens ab Herbst 2024 unbedingt erforderlich!)
-  Österreichweite Mindeststandards für Personalbedarfsberechnungen für Beschäftigte in Gesundheitsberufen im stationären, teilstationären und ambulanten Bereich mit praxistauglichem Personalschlüssel
- Schaffung von spezialisierten Arbeitsinspektionen für Gesundheits- und Langzeitpflegeeinrichtungen und Aufstockung der Arbeitsinspektionen österreichweit
- Entwicklung von lebensphasengerechten Arbeitszeitmodellen um Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten
- Rechtsanspruch auf Altersteilzeit für Gesundheitsberufe 
- Maßnahmenpaket für altersgerechtes Arbeiten in den Gesundheitsberufen,   speziell in Pflegeberufen

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