
Hitze ist für den Körper Schwerstarbeit!
Das ganze Land leidet unter einer Hitzewelle. Temperaturen jenseits der 30 Grad bringen viele Arbeitnehmer:innen im Burgenland gehörig ins Schwitzen. Leistungsfähigkeit und Konzentration nehmen an sogenannten „Hundstagen“ um bis zu 70 Prozent ab. Gleichzeitig leidet die Arbeitsqualität und die Fehlerhäufigkeit sowie das Unfallrisiko steigen. Trotzdem heißt es für Arbeitnehmer:innen weiterarbeiten. Nur am Bau können Arbeiter:innen bei über 32,5 Grad im Schatten gemäß dem Bauarbeiter-Schlechtwetterentschädigungsgesetz „hitzefrei“ bekommen.Leider wird nicht auf allen Baustellen Hitzefrei gewährt. Um hier endlich eine Sicherheit zu schaffen und die Gesundheit unserer Bauarbeiter zu schützen, fordert die Gewerkschaft Bau-Holz einen Rechtsanspruch auf Hitzefrei am Bau. Bei Erreichen von 32,5 Grad Celsius im Schatten gilt die Hitzefrei-Regelung am Bau. „Dass es möglich ist, zeigt uns die Praxis, wo Baufirmen diese Regelung bereits leben und ihre Mitarbeiter den `Hitze-60er´gewähren. Sie sollten als Beispiel dienen“, erklärt Mohl und weist auf die Hitze-App hin. Über die Handyeinstellungen wird eine direkte Echtzeit-Schnittstelle zu der der Baustelle nächstgelegenen Messstelle der GeoSphere Austria (vormals ZAMG) hergestellt. Die App übermittelt ein Warnsignal, sobald die 32,5 Grad Celsius erreicht werden.
Bei Tätigkeiten mit geringer körperlicher Belastung, wie beispielsweise Büroarbeiten, hat die Raumtemperatur generell zwischen 19° C und 25° C zu betragen. Ein Recht auf eine Klimaanlage gibt es aber nicht. Dafür gilt es sämtliche Maßnahmen auszuschöpfen, die die Temperatur senken wie z.B. nächtliches Lüften, Beschattung, Bereitstellung von Ventilatoren und alkoholfreien Getränken. „Der Arbeitgeber ist verpflichtet, in Arbeitsräumen für raumklimatische Verhältnisse zu sorgen, die dem menschlichen Organismus angemessen sind. Das sieht das Arbeitnehmer:innenschutzgesetz vor“, so Michalitsch abschließend.
Das hilft bei heißen Temperaturen:
- Genug trinken
- Zusätzliche Arbeitspausen, Arbeitsbeginn vorverlegen, Mittagshitze meiden
- Abschattung vor direkter Sonneneinstrahlung: Beschattung, Kopfbedeckung, Sonnenschutzbrillen, Sonnenschutzmittel, Schutzhandschuhe, luftdurchlässige UV-sichere Kleidung
- Lockerung vorhandener Bekleidungsvorschriften
- Tisch- oder Stehventilatoren