
Keine Perspektive bis zur Pension?
Hoher Arbeitsdruck, starke psychische Belastung und oft keine Pausen – das sind die Realitäten auch in der burgenländischen Arbeitswelt. Ein Drittel der Beschäftigten im Burgenland ist mit ständigem Arbeitsdruck konfrontiert. 60 Prozent der Arbeitnehmer:innen können nach Arbeitsende nicht mehr abschalten oder waren in den letzten 6 Monaten zumindest einmal krank arbeiten. Das sind die Tatsachen, die der aktuelle Arbeitsklimaindex zu Tage fördert. Immer mehr Beschäftigte fürchten um ihre Gesundheit. „Es bedarf langfristiger Maßnahmen für die Gesundheitsschutz unserer Beschäftigten! Leider werden oft Maßnahmen, die ältere Arbeitnehmer:innen entlasten, entweder beschnitten oder abgeschafft.“, kritisiert AK-Präsident Gerhard Michalitsch.„Leider ist das Gegenteil der Fall: Die schrittweise Abschaffung der Förderung bei der geblockten Altersteilzeit ist so ein Beispiel: Die Blockaltersteilzeit hatte vielen Beschäftigten, die bereits gesundheitlich angeschlagen waren, eine Perspektive bis zum Pensionsantritt geboten,“ erklärt Präsident Michalitsch, „zudem hat die damals blau-schwarze Bundesregierung 2019 den potentiellen Schwerarbeiter:innen, die mit 60 ihre Pension antreten können, die Möglichkeit von zwei Jahren kontinuierlicher Altersteilzeit genommen!“
Die AK-Burgenland fordert daher:
- einen praxistauglichen Zugang zur Schwerarbeit für Pflegeberufe
- ein Maßnahmenpaket für alle, die draußen arbeiten, z. B. hitzefrei ab 30 Grad
- einen Motivkündigungsschutz im Krankenstand
- die 6. Urlaubswoche für alle
- 45 Jahre sind genug: Bei 45 Arbeitsjahren soll erneut die Möglichkeit einer abschlagsfreien Pension eingeführt werden
„Wir wollen dafür sorgen, dass die Menschen gesund in die verdiente Pension gehen können. Dazu müssen wir weiterhin Maßnahmen setzen, um die Arbeitsbelastungen zurückzudrängen! Das gesetzliche Pensionsalter weiter erhöhen zu wollen, ist jedenfalls der falsche Weg“, stellt AK-Präsident Gerhard Michalitsch klar.