AK-Präsident Michalitsch versteht den Unmut der betroffenen Konsument:innen.
© Felder, AK Burgenland

Kocher-Idee benachteiligt Frauen extrem

Kein Verständnis für den jüngsten Vorstoß von Minister Kocher, die Sozialleistungen für Teilzeitbeschäftigte zu kürzen, hat AK-Präsident Gerhard Michalitsch: „Die Aussage von Arbeitsminister Kocher, die Sozialleistungen bei Teilzeit verkürzen zu wollen, bestraft Frauen nur noch mehr dafür, dass sie unsere Kinder großziehen und den größten Teil der Pflege unserer Angehörigen übernehmen. Acht von zehn Teilzeitbeschäftigten sind Frauen. Schon jetzt bekommen Frauen 40 Prozent weniger Pension und erhalten aufgrund geringerer Einkommen auch weniger Sozialversicherungsleistungen“, kritisiert AK-Präsident Gerhard Michalitsch und zeigt wenig Verständnis für den Kocher-Vorschlag.
Der Vorschlag Kochers würde auch im Burgenland vor allem Frauen treffen. Laut Statistik Austria arbeiten 38.300 Burgenländer:innen Teilzeit. „31.900 von ihnen sind burgenländische Frauen, denen Arbeitsminister Kocher die Sozialleistungen kürzen will“, kritisiert Michalitsch, der auch darauf hinweist, dass jede 5. offene Stelle im Burgenland eine Teilzeitstelle ist. Derzeit sind im Burgenland von 1.500 Stellen 300 als Teilzeit ausgeschrieben. Michalitsch „Es ist ja nicht so, dass alle Frauen freiwillig Teilzeit arbeiten. Auch die Wirtschaft – etwa der Handel - sucht gezielt nach Teilzeitkräften, weil sie die einteilen können, wie´s ihnen passt“. 

Wenn es um den steigenden Bedarf von Arbeitskräften geht, hat die AK Burgenland bessere Ideen, als besonders Frauen zu benachteiligen. Gute Rezepte sind gute, gesunde Arbeitsbedingungen, faire Bezahlung, ein flächendeckender Ausbau der Kinderbetreuung und Qualifizierungsmaßnahmen. „Das Kürzen von Sozialleistungen ist weder durchdacht noch zielführend und würde tausende Frauen und ihre Kinder dafür bestrafen, unbezahlte Betreuungsarbeit für die Gesellschaft zu leisten. Es steht auch in völligem Widerspruch zum Ziel der Bundesregierung, die Armut im Land zu halbieren –das Gegenteil wird passieren“, so Michalitsch abschließend.

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