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Kritik am Kranksparen des Gesundheitssystems
Die AK Burgenland spricht von einer 3-Klassenmedizin: 1. Klasse: Privatversicherte, 2. Klasse: Beamte und Selbständige und 3. Klasse: 7,5 Millionen ÖGK-Versicherte. In der AK-Beratung berichten Betroffene über überfüllte Krankenhäuser und Ambulanzen oder lange Wartezeiten im niedergelassenen Bereich. Zeitnahe Untersuchungstermine waren einmal, oft scheitert es bereits an generellen Krankenbehandlungen. Das Motto lautet „wer zahlt, schafft an!“ „Das Kranksparen der öffentlichen Gesundheitsversorgung und die damit einhergehende Ungerechtigkeit im Gesundheitssystem spüren die Menschen sehr deutlich. Es besteht jetzt Handlungsbedarf. Wir fordern mehr Geld in allen Bereichen der Gesundheitsversorgung und endlich bessere Rahmenbedingungen für die Beschäftigten“, kritisiert AK-Präsident Gerhard Michalitsch.Ein funktionierendes Gesundheitssystem muss den Anspruch haben, flächendeckend alle Versicherten versorgen und behandeln zu können. Durch Einsparungen in verschiedenen Bereichen wird das System immer brüchiger. Die Leidtragenden sind die Versicherten, die ihre Beiträge ins System zahlen, aber keine zeitnahen Untersuchungstermine oder generelle Krankenbehandlung erhalten, kritisiert die AK Burgenland.
„Es braucht mehr Geld, schnelles Handeln und echte Reformen. Dass diese teilweise bereits prekären Zustände im Gesundheitswesen unseren Arbeitnehmer:innen zu viel werden, ist verständlich. Sie fühlen sich von der Bundesregierung in Stich gelassen. Wir hören das nahezu täglich. Wir müssen endlich gute Rahmenbedingungen für alle Beschäftigte im Gesundheitsbereich nachhaltig und schnell umsetzen, da zum einen die Gesundheitsversorgung von Versicherten in vielen Bereichen leidet und die Beschäftigten immer öfter ausfallen, da sie diese hohe Belastung nicht mehr stemmen können!“ fordert Michalitsch.
Während es von der Bundesregierung bis jetzt als Lösungsansatz lediglich das wenig zufriedenstellende Modell „Pflegelehre“ gibt, setzt man im Burgenland auf die Aufstockung der Ausbildungsplätze in allen Schul- und FH-Standorten des Landes. Das Anstellungsmodell für Student:innen trägt sicher auch dazu bei, den Beruf attraktiver zu machen. „Das Burgenland könnte der Bundesregierung bei der Pflegereform als Vorbild dienen“, so Michalitsch abschließend.