Arbeiten bei Hitze
Frau vor einem Ventilator © Monika Wisniewska, Adobe Stock

ÖGB und AK fordern klimafittes Arbeitsrecht

Die Auswirkungen des Klimawandels sind auch im Burgenland immer deutlicher zu spüren. Anhaltende Hitzeperioden in den Sommermonaten belasten immer öfter die Gesundheit von Arbeitnehmer:innen. Konkret ausgearbeitete Vorschläge der Sozialpartner sollen das Arbeitsrecht klimafit machen. „Was es braucht, sind Maßnahmen zum Schutz vor übermäßiger Hitze am Arbeitsplatz. Nach einem Treffen im Arbeitsministerium wurde leider klar, dass der politische Wille dafür derzeit fehlt“, kritisieren ÖGB-Landesvorsitzender Manuel Sulyok und AK-Präsident Gerhard Michalitsch.
Die Hitze wird immer mehr zur Belastung. 2023 war der heißeste Sommer in der 256-jährigen Messgeschichte. Österreich hat sich seit 1980 um 1,41 Grad erhitzt. Temperaturen über 35 Grad kommen auch im Burgenland vermehrt vor, wie etwa am 10. Juli des Vorjahres mit 36 Grad in Lutzmannsburg. Im ersten Halbjahr 2024 verzeichnete Copernicus, der europäische Klimawandeldienst erneut Rekorde. „Jeder Hitzetag, bei dem Menschen in der prallen Sonne oder überhitzten Innenräumen arbeiten müssen, weil der Profit über der Gesundheit steht, ist einer zu viel“, gibt ÖGB-Landesvorsitzender Sulyok zu bedenken.

Gerade deshalb kämpfen Gewerkschaften und Arbeiterkammer seit Jahren dafür, das Arbeitsrecht endlich an die klimatischen Verhältnisse anzupassen. „Wir können nicht länger zuschauen, wie sich Menschen krank arbeiten. Das hilft niemanden, auch nicht der Wirtschaft. Das Arbeitsrecht muss an klimatische Verhältnisse angepasst werden“, betont AK-Präsident Michalitsch. 

Daher haben die burgenländischen Arbeiterkammerrät:innen in der Vollversammlung auch eine gesetzliche Regelung für Hitzefrei ab 30 Grad für alle, die draußen arbeiten, gefordert. LKWs sollen verpflichtend über eine motorunabhängige bzw. Standklimaanlage verfügen müssen. Für alle, die drinnen arbeiten, gilt eine Obergrenze bei 24 bzw. 25 Grad. Dies soll verstärkt von der Arbeitsinspektion verstärkt kontrolliert werden, wofür die AK-Vollversammlung auch mehr Personal fordert. 

Nach einem Treffen im Arbeitsministerium, an dem Vertreter:innen von Arbeiterkammer und Gewerkschaft teilnahmen, wurde klar, dass der akute rechtliche Handlungsbedarf beim Thema Hitze – zum Leid der Beschäftigten – derzeit von der Politik nicht gesehen werden will. „Wir fordern unverzüglich Maßnahmen, denn die Arbeitnehmer:innen müssen täglich unter diesen Belastungen Höchstleistungen erbringen. Besonders für Menschen, die im Freien arbeiten, steigt das Risiko eine Hitzekollaps oder Hitzeschlags. Langfristig steigt auch die Gefahr an Hautkrebs zu erkranken“, so Michalitsch und Sulyok abschließend.

Kontakt

Kontakt

Arbeiterkammer Burgenland
Wiener Straße 7
7000 Eisenstadt

T: 0664/78006171
E: presse@akbgld.at