
AK fordert bundesweiten Sozialtarif für Strom und Gas
Die enormen Preiserhöhungen in den letzten Monaten haben für viele Strom und Gas nahezu unerschwinglich gemacht. Viele können ihre Wohnungen nicht heizen, haben keine Kochmöglichkeit oder kein Warmwasser zur Verfügung. Die Maßnahmen der Bundes- und Landesregierung konnten die Belastung für alle zwar abfedern. Für Niedrigverdiener:innen, Alleinerzieher:innen oder chronisch kranke Menschen stellen die hohen Preise dennoch eine dramatische Verschlechterung ihrer Lebensumstände dar. „Es ist daher nötig, die Energieversorgung für jene, die in eine soziale Notlage geraten sind, leistbar zu machen und zwar durch die bundesweite Einführung eines entsprechend günstigen Sozialtarifs“, fordert AK-Präsident Gerhard Michalitsch.
Im Burgenland gibt es rund 50.000 armutsgefährdete Menschen, 6.000 von ihnen sind Kinder. Laut Arbeitsklimaindex 2022 geben rund 60 Prozent der Vollzeitbeschäftigten im Burgenland an, sie kämen aufgrund der Teuerung mit ihrem Einkommen gerade noch oder nicht mehr aus. Besonders betroffen davon sind Frauen, Arbeiter:innen, Personen mit niedriger formaler Bildung, Handelsbeschäftigte oder einfache Angestellte. „Für sie alle ist ein Stromkostenzuschuss oder ein Klimabonus oder ein Wärmepreisdeckel ein Tropfen auf den heißen Stein. Sie brauchen langfristige Maßnahmen wie einen Sozialtarif, um sich die Energieversorgung wieder leisten zu können“, betont Michalitsch.
Als Voraussetzung für den Anspruch auf einen solchen Sozialtarif können Kriterien aufgestellt werden, wie sie etwa für die Befreiung von der GIS-Gebühr bereits existieren. Die Kosten für den solcherart einzuführenden Sozialtarif sollen den Energieversorgungsunternehmen erstattet werden. Michalitsch abschließend: „Die Kosten für die Unterstützung der Bevölkerung wären im Vergleich zu den bisherigen Einmalzahlungen und vor allem jenen Maßnahmen, welche die Bundesregierung zu Gunsten von Unternehmen ausgeschüttet hat, verschwindend gering und wären sozial treffsicher!“