AK Analyse Handytarife: Weniger Tarife, mehr Roamingsperren
Gleich viele Anbieter, nicht mehr so viele Tarife, erstmals leichte durchschnittliche Preissteigerungen für manche NutzerInnengruppen und bei 20 Prozent der Tarife (teils) Roamingsperren – das zeigt eine AK Analyse über die Preisentwicklung österreichischer Handytarife bei 25 Anbietern zwischen Jänner 2018 und Jänner 2019.
Die AK hat die Preisentwicklung österreichischer Mobilfunkangebote von Jänner 2018 bis Jänner 2019 analysiert. Dabei wurden fünf typische NutzerInnen angenommen: WenigtelefoniererInnen mit und ohne Datennutzung (100 Minuten, 20 SMS oder 150 Minuten, 20 SMS und 1 GB), KundInnen mit dem Durchschnitts-Nutzungsverhalten von 2017 (168 Minuten, 19 SMS, 4,1 GB) und 2018 (169 Minuten, 18 SMS, 5,1 GB) sowie IntensivnutzerInnen (1.000 Minuten, 1.000 SMS, 15 GB).
Nicht mehr so viele Tarife
Die AK Analyse zeigt: Im Jänner 2018 boten die 25 Anbieter noch 194 Tarife an, im Jänner 2019 waren es nur mehr 184 Tarife. Erstmals haben sich zwei Anbieter vom Markt zurückgezogen – Media Markt und Saturn. Zwei andere kamen hinzu – MTEL und Tchibo.
Wer wenig telefoniert und surft, zahlt nun im Schnitt mehr – rund vier Prozent. Bei den meisten Anbietern (80 Prozent) blieben die Preise jedoch auch für diese NutzerInnengruppen gleich. Die durchschnittlichen Ersparnisse betragen für DurchschnittsnutzerInnen aus 2017 nur 0,8 Prozent, aus 2018 neun Prozent sowie für IntensivnutzerInnen 26,3 Prozent.
Grundgebühren erhöht
Die drei großen Anbieter haben bei zahlreichen Standardvertragstarifen für Neuabschlüsse die monatlichen Grundgebühren erhöht – um 90 Cent bis einen Euro bei A1 und Drei sowie drei Euro bei T-Mobile. Die inkludierten Datenfreimengen sind hierbei teilweise weiter gestiegen, oder es wurde teils auf unlimitierte Minuten und SMS umgestellt.
A1 verteuerte die jährlichen Servicegebühren im Februar 2019 um 14,2 Prozent auf 25 Euro. Kleinere Anbieter verrechnen diese meist ebenso wenig wie Aktivierungskosten.
Mehr Roamingsperren
Im Jänner 2017 gab es nur einen nicht-roamingfähigen Tarif, mit dem man im Ausland nicht telefonieren und surfen konnte, im Jänner 2018 waren es bereits 29 und im Jänner 2019 schon 37. Bei jedem fünften Tarif stoßen KonsumentInnen also auf teilweise oder vollkommene Roamingsperren. Bei neun Tarifen gibt es weder Sprach- noch Datenroaming, bei 28 Tarifen ist „nur“ kein Datenroaming möglich. Die Einschränkungen betreffen meist Wertkartentarife.
Wertkartenpakete waren 2018 teils nur mehr 28 Tage gültig (in fünf von 13 Fällen), davor waren sie 30 Tage oder ein Monat gültig. Das bedeutet: Statt bisher zwölf braucht man nun 13 Aufladungen im Jahr – das ist eine „versteckte“ Preiserhöhung von rund acht Prozent.
Unveränderte Anmeldegebühren bei T-Mobile und Drei. A1 erhöhte von 29,90 auf 39,90 Euro – ist aber weiterhin viel günstiger als T-Mobile und Drei (69,00 und 69,99 Euro).
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